US-Botschafter: Israel misst bei Siedlungspolitik mit zweierlei Maß

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Ihm komme es so vor, als hätte Israel ein Maß für Juden und eines für Palästinenser, sagt Dan Shapiro. Er pocht auf eine Zwei-Staaten-Lösung.

Der US-Botschafter in Israel hat die Siedlungspolitik des jüdischen Staates ungewöhnlich scharf kritisiert. Zu häufig werde nichts gegen Siedlergewalt unternommen, bemängelte Dan Shapiro am Montag bei einer Konferenz in Tel Aviv. "Manchmal erscheint es, als messe Israel im Westjordanland juristisch mit zweierlei Maß - einem für Juden und einem für Palästinenser", sagte der Botschafter nach Angaben der Zeitung "Haaretz".

Eine Zwei-Staaten-Lösung sei weiterhin die einzige Lösung, betonte Shapiro. Die US-Regierung sei "besorgt und bestürzt" über die israelische Siedlungspolitik, die "Fragen über Israels Absichten" aufwerfe.

Netanjahu : "Äußerungen  sind inakzeptabel und falsch"

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu reagierte darauf empört. "Die Äußerungen des Botschafters seien "inakzeptabel und falsch", sagte er nach Angaben seines Büros.

Ein mutmaßlich palästinensischer Täter hatte am Sonntag im südlichen Westjordanland eine Israelin vor den Augen ihrer Kinder erstochen. Am Montag verletzte ein palästinensischer Attentäter eine schwangere Frau in der Siedlung Tekoa und wurde anschließend selbst durch Schüsse von Sicherheitskräften verletzt.

Das US-Außenministerium verurteilte die Anschläge auf die Frauen in schärfster Form. "Diese schrecklichen Vorfälle unterstreichen die Wichtigkeit positiver Schritte, um die Ruhe wiederherzustellen, die Spannungen zu verringern und ein sofortiges Ende der Gewalt zu erzielen", sagte Sprecher John Kirby. Bei einer Welle der Gewalt sind seit Anfang Oktober mehr als 20 Israelis und mehr als 150 Palästinenser getötet worden.

(APA/dpa)

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