Ursprung Buam: Sexistisches Spiel auf Homepage

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Wenn man eine Kellnerin im Online-Spiel auf der Homepage der volkstümlichen Schlager-Gruppe "Ursprung Buam" mit einer Schleuder abschießt, entblößt sie sich völlig. Die Band soll von "Wenn die Musi spielt" ausgeladen werden.

Auf der Homepage der volkstümlichen Schlagerband aus dem Zillertal, "Die Ursprung Buam", wird ein Online-Spiel angeboten, bei dem mit einer Schleuder auf eine Kellnerin geschossen werden soll. "Triff der Anna ihre Äpfel!" lautet die zweideutige Aufforderung, denn die vollbusige Servierkraft balanciert nicht nur einen Apfel auf ihrem Kopf, sondern verfügt auch über einen tiefen Ausschnitt.

Frau nackt schießen

Man hat mehrere Versuche, wobei jeder etwas schwieriger wird. Denn im Spiel wird das Ziel jedes Mal ungenauer, da man online immer ein Bier austrinkt.

Bei einem Treffer rutscht die blanke Brust aus dem Drindl. Trifft man in weiter Folge noch das Glas, so lässt sie es fallen. Die rein logisch blutigen Hände verschwinden aus dem Bild. Erwischt man dann noch die Stelle zwischen den Beinen der Dame, so entblößt sie sich von selbst. Die Intimzone wird aber schnell von den Köpfen der Ursprung-Buam verdeckt.

Das Spiel kokettiert mit dem Klischee der trinkenden, frauenfeindlichen Landbevölkerung. Im Hintergrund tönt ein Lied der Buam: "Jetzt trink ma no an, der Rausch lasst nach".

Frauenministerin verlangt Konsequenzen

Am 25. Juli soll die Band in der ORF-Sendung "Wenn die Musi spielt" auftreten. "Ich verlange vom ORF, dass diese frauenfeindliche und rassistische Musikgruppe ausgeladen wird", forderte SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Es sei nicht zu dulden, dass eine Band, die Gewalt gegen Frauen bewirbt, im öffentlich rechtlichen Rundfunk auftrete, so Heinisch-Hosek.

Der ORF habe den gesetzlichen Programmauftrag, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Programmgestaltung zu berücksichtigen. Die Musikgruppe sei in der Vergangenheit auch durch die Herabwürdigung von Muslimen in Liedtexten aufgefallen. Gerade in Zeiten wachsender Fremdenfeindlichkeit sei es "sehr problematisch, mit solchen Vorurteilen zu spielen", so die Ministerin.

ORF prüft Ausladung

"Selbstverständlich haben weder frauenfeindliche noch rassistische Töne in ORF-Programmen Platz", stellte ORF-Kommunikationschef Pius Strobl daraufhin klar. Programmdirektor Wolfgang Lorenz und Unterhaltungschef Edgar Böhm würden umgehend die Vorwürfe - "soweit der ORF darauf Einfluss nehmen kann" - prüfen und mit dem Management zu deren Klärung Kontakt aufnehmen, so Strobl in einer Aussendung. "Es versteht sich von selbst, dass in Liedtexten, die on air gehen, rassistische und frauenfeindliche Inhalte völlig inakzeptabel sind. Online-Auftritte privater Veranstalter liegen außerhalb der Zuständigkeit des ORF. Eine Bewerbung dieser Auftritte erfolgt seitens des ORF selbstverständlich nicht", so Pius Strobl.

(APA/Red.)

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