Die Regierung in Rom fürchtet, die Flüchtlinge könnten via Slowenien vermehrt nach Italien ausweichen.
Nach der Ankündigung von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, einen Teil der Flüchtlinge künftig an der Grenze zu Slowenien abweisen zu wollen, befürchtet die Regierung in Rom, dass eine wachsende Zahl von Migranten auf der Balkanroute auf Italien ausweichen könnte. Daher denkt die italienische Regierung an die Eröffnung von drei neuen Hotspots zur Migrantenregistrierung in Friaul.
Ein erster Hotspot könnte in Tarvis an der Grenze zu Österreich entstehen. Weitere zwei könnten in der Nähe von Görz und von Triest entlang der slowenischen Grenze folgen, berichtete die Tageszeitung "La Repubblica". Einen endgültigen Beschluss bezüglich der Eröffnung der neuen Hotspots soll nach dem Gipfeltreffen der Innen- und Justizminister der EU am 25. und 26. Jänner in Amsterdam ergriffen werden.
Sollte sich die Lage nicht ändern, droht eine starke Erhöhung der Flüchtlingszahlen an Italiens nordöstlichen Grenzen. "Schon jetzt zählen wir circa 400 Flüchtlinge pro Woche, mehrheitlich pakistanische und afghanische Bürger, die über Slowenien nach Italien einreisen", berichtete ein Vertreter des Innenministeriums.
Flüchtlingsstrom via Albanien
Die Regierung in Rom befürchtet auch, dass Italien vor einem neuen Flüchtlingszustrom via Albanien stehen könnte. Dies betonte die italienische Verteidigungsministerin Roberta Pinotti in einer Ansprache vor dem Parlament am Mittwoch. Es besteht die Gefahr, dass ein Teil der Migrantenströme den Weg über den Kosovo einschlagen könnte, um die Adriaküste zu erreichen. Hier könnten Flüchtlinge versuchen, nach Süditalien zu gelangen.