Der österreichische Luftfahrtzulieferer wurde laut eigenen Angaben Opfer eines Cyberangriffs. Der Schaden könnte 50 Mio. Euro betragen.
Der oberösterreichische Luftfahrtzulieferer FACC ist nach eigenen Angaben Ziel eines Cyberangriffs geworden. Wie das Unternehmen am späten Dienstagabend ad hoc mitteilte, könnte die Schadenssumme rund 50 Millionen Euro betragen. FACC sei "Opfer von betrügerischen Handlungen unter Ausnutzung von Kommunikations- und Informationstechnologien" geworden, der Vorstand habe umgehend Anzeige erstattet und eine forensische Untersuchung des Vorfalls beantragt, hieß es. Weitere Details hat FACC am Vormittag gegenüber der "Presse" noch keine bekannt gegeben.
Offenbar kein klassischer Hackerangriff
Ein Ermittler sagte zum oberösterreichischen Sender "Live Radio", dass es offenbar nicht um einen klassischen Hackerangriff geht. Es dürfte sich vielmehr um einen klassischen Betrug handeln, der seinen Anfang mit einer Email genommen habe. Danach dürfte es auch zu Zahlungen gekommen sein. Die Ermittlungen stehen aber erst am Anfang.
Die FACC-Aktie hat am Mittwochmorgen massive Verluste hinnehmen müssen. Im Eröffnungshandel an der Wiener Börse rutschten die Titel um 17,7 Prozent auf 5,258 Euro ab.
Laut den jüngsten, aus dem Jahr 2014 stammenden vom Bundeskriminalamt (BK) veröffentlichten Zahlen gab es im Bereich der Cyber-Kriminalität zuletzt fast 9000 Anzeigen, was einen Rückgang um rund zehn Prozent bedeutete. Doch die Anzahl der reinen IT-Delikte - Straftaten, die mit Hilfe der Technologien des Internets begangen werden, beispielsweise der widerrechtliche Zugriff auf ein Computersystem - sei leicht angestiegen. Auch im Zehn-Jahres-Vergleich ist insgesamt laut BK ein deutlicher Trend nach oben ablesbar. Die Aufklärungsquote lag demnach 2014 bei 40,8 Prozent - 4,4 Prozentpunkte unter jener von 2013. Sie werde durch die Professionalisierung der international vernetzten Tätergruppen und den verstärkten Einsatz von Verschlüsselungs- und Anonymisierungstechniken zunehmend erschwert.
(APA/Red.)