Human Rights Watch: Bulgariens Polizei attackiert Flüchtlinge

APA/AFP/PRIME MINISTERS PRESS OF
  • Drucken

Schutzsuchende sollen geschlagen, ausgeraubt und mitunter von Polizeihunden gebissen worden sein. Sofia dementiert die Vorwürfe.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wirft der bulgarischen Polizei vor, Flüchtlinge auszurauben, zu schlagen und sie in die Türkei zurückzuschicken. Es lägen Berichte über Gewalt gegen Asylsuchende aus Afghanistan, Syrien und dem Irak vor, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch. Einige gäben an, von Polizeihunden gebissen worden zu sein.

HRW berief sich auf eine Befragung von 45 Flüchtlingen von Oktober bis Dezember. Eine Sprecherin des bulgarischen Innenministeriums verurteilte die Berichte. "Das entspricht nicht unserer Politik, und so etwas dulden wir nicht", sagte sie. Jedem Hinweis auf Misshandlung werde nachgegangen.

Im vergangenen Jahr reisten mehr als 30.000 Menschen illegal nach Bulgarien ein, fast dreimal so viele wie 2014. Sehr wenige von ihnen bleiben im ärmsten Staat der Europäischen Union, sondern reisen in andere Länder wie Deutschland weiter.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Refugees and migrants gather near a check point on the Russian-Norwegian border in Murmansk region
Außenpolitik

Norwegen schickt Flüchtlinge nach Russland zurück

Polizei bringt Migranten bei tiefem Frost nach Murmansk.
In Gevgelja gibt es vorerst kein Weiterkommen für Flüchtlinge (Bild vom 6. Jänner).
Außenpolitik

Mazedonien drosselt den Flüchtlingsstrom "vorläufig"

Die Regierung schließt die Grenze zu Griechenland und begründet die Maßnahme mit einer Panne an einer Eisenbahnstrecke in Slowenien.
Der niederländische Premier Mark Rutte erklärt dem EU-Parlament seine Pläne als Ratsvorsitzender.
Europa

Flüchtlinge: Rutte für "starke Reduzierung"

Der niederländische EU-Ratsvorsitzender will eine Reduzierung in den nächsten acht Wochen, erklärt er im Europaparlament: "Die Zeit läuft uns davon".
Außenpolitik

Warum junge Marokkaner nun nach Europa strömen

"Niemand wird hier verfolgt" - und doch wollen Bürger des nordafrikanischen Königreichs Asyl in der EU. Eine Spurensuche.
Außenpolitik

Steinmeier sieht Schließung von Grenzen nicht als Lösung

Der Außenminister warnt, dass eine einzelne Maßnahme nicht das Flüchtlingsproblem lösen werde. Kanzlerin Merkel wiederum muss einen Brandbrief aus ihrer eigenen Fraktion entgegennehmen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.