Gutachten belastet die ehemalige Führung schwer.
Wien (APA/red.). Ein Gutachten der Prüfungsgesellschaft Deloitte belastet den früheren Vorstand des Gemeindefinanzierers Kommunalkredit Austria schwer. Damit steht auch Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) in der Schusslinie, die von 2004 bis 2006 im Führungsgremium saß.
Wie das Nachrichtenmagazin „Profil“ berichtet, soll dem im Auftrag der Kommunalkredit erstellten Gutachten zufolge der Aufsichtsrat nicht ausreichend über die eingegangenen Risken informiert worden sein. Außerdem bemängelt das Gutachten das Risikomanagement als unzureichend und spricht von einem „niedrigen Professionalisierungsgrad“. Die Kommunalkredit habe in Papiere investiert, die „nicht ohne Weiteres als risikolos“ eingestuft und als „exotische“ Nischenprodukte bezeichnet werden könnten.
Die Kommunalkredit hat sich mit riskanten Wertpapieren verspekuliert und wurde vom Staat vor der Pleite gerettet. Die Bank soll geteilt werden, das gesamte Wertpapierportfolio von zwölf Mrd. Euro wird in eine Art „Bad Bank“ ausgegliedert.
Der frühere Vorstandschef Reinhard Platzer weist die Vorwürfe zurück, Schmied wollte zum Gutachten nicht Stellung nehmen, da sie es nicht kenne.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.06.2009)