Der Untersuchungsausschuss zum Abgasskandal soll auch Fehler der Europäischen Union klären.
Straßburg/Brüssel/Wolfsburg. Das EU-Parlament hat am Donnerstag einen Untersuchungsausschuss zum Abgasskandal beschlossen. Innerhalb der nächsten zwölf Monate sollen die 45 Mitglieder Verstöße von VW und anderen Autoherstellern gegen EU-Recht klären.
Der Ausschuss soll auch mögliche Fehler der EU-Staaten und der EU-Kommission untersuchen. Nach sechs Monaten soll ein Zwischenbericht vorliegen. Zu einem Vollmitglied in dem Ausschuss wurde SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach ernannt.
Dementi für Jobkahlschlag
Einen Bericht des „Manager Magazins“, wonach bei VW Tausende Arbeitsplätze abgebaut werden sollen, dementiert der Konzern. „Wir weisen diese Meldung strikt zurück. Wir stehen fest zu unserer Stammbelegschaft“, teilte Deutschlands größter privater Arbeitgeber am Donnerstag mit. In dem Bericht hatte es geheißen, VW-Markenchef Herbert Diess fordere schon für das laufende Jahr eine Steigerung der Produktivität um zehn Prozent. Für den verschärften Sparkurs werde es nicht reichen, nur bei den rund 7000 Leiharbeitern anzusetzen. Insgesamt seien weit mehr als 10.000 Jobs gefährdet, hieß es.
Mitte November hatte Diess der Deutschen Presse-Agentur gesagt, er sehe keine Bedrohung für die Stammbelegschaft. Er kündigte aber an, die Leiharbeit auf den Prüfstand zu stellen. Mitte Dezember hatte das in Sachsen erste Folgen: Die Verträge von 600 Leiharbeitern am Standort Zwickau sollen 2016 in zwei Stufen auslaufen. Alternativen für sie im Konzern sollen gesucht werden, etwa bei Audi oder Porsche. (APA/DPA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.01.2016)