"Notfalls vertreiben wir den IS"

Joe Biden
Joe BidenAPA/AFP (OZAN KOSE)
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Laut US-Vizepräsident Biden ist Washington auf militärische Lösung vorbereitet.

Die USA sind nach den Worten von Vizepräsident Joe Biden auf eine militärische Lösung in Syrien vorbereitet. Wenige Tage vor Beginn der für kommende Woche in Genf geplanten Friedensgespräche sagte Biden am Samstag in Istanbul, eine politische Lösung des Konflikts in Syrien sei zwar besser. „Aber für den Fall, dass das nicht möglich sein sollte, sind wir vorbereitet, eine militärische Lösung herbeizuführen und den IS zu vertreiben.“ In den kommenden Tagen soll in der Schweiz erneut über eine Beendigung des Blutbades in Syrien verhandelt werden. Die internationale Gemeinschaft denkt dabei einen Kompromiss zwischen Teilen des syrischen Regimes und moderaten Rebellengruppen. Extremistenorganisationen wie der IS sollen in eine Friedenslösung nicht einbezogen werden.

Unterdessen berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP, dass US-Spezialkräfte und Experten einen landwirtschaftlichen Flughafen in Rmeilan in der Provinz Hasakeh ausbauen. Dort sollten Hubschrauber und Frachtflugzeuge landen können, um Ausrüstung und Munition an Syriens Kurden liefern zu können. Fast hundert US-Experten sollen mit Kämpfern der kurdischen YPG-Volksverteidigungseinheiten die Landebahn des Flughafens, der vor dem Krieg von Kleinflugzeugen genutzt wurde, auf 2700 Meter verlängern. Die AFP bezog sich bei ihrem Bericht auf Quellen in den Streitkräften des syrischen Regimes.
Das US-Verteidigungsministerium dementierte in einer ersten Reaktion, dass US-Truppen die Kontrolle über einen Flughafen in Syrien übernommen hätten. „Die Größe der Mission der US-Präsenz in Syrien ist unverändert“, sagte der Sprecher des US-Zentralkommandos, Oberst Pat Ryder. Allerdings würden die US-Truppen in Syrien „ständig nach Wegen suchen, die Effizienz für der Logistik zu erhöhen“.

US-Präsident Barack Obama hatte im Oktober die Entsendung von 50 Angehörigen von US-Spezialkräften nach Syrien zur Unterstützung der Rebellen genehmigt. Die USA unterstützen dort die Demokratischen Kräfte Syriens, ein Bündnis kurdischer und arabischer Milizen, gegen den IS.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2016)

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