"Russland wünscht Gespräche mit Norwegen über die Koordination der Rückkehr." Bis dahin werde das Land keine Flüchtlinge mehr über die Grenze bei Storskog bringen.
Russland hat die Rücknahme von Asylwerbern aus Nordnorwegen nach Angaben des norwegischen Außenministeriums gestoppt. Moskau habe das mit Sicherheitsbedenken begründet, sagte Außenminister Börge Brende dem norwegischen Rundfunk am Samstag am Rande des Weltwirtschaftsgipfels in Davos. "Russland wünscht Gespräche mit Norwegen über die Koordination der Rückkehr." Bis dahin werde das Land keine Flüchtlinge mehr über die Grenze bei Storskog bringen. Die norwegische Regierung ziehe jetzt andere Möglichkeiten in Erwägung, die Flüchtlinge zurückzubringen, etwa mit Flugzeugen.
Seit November kann Norwegen Asylwerber, die in einem anderen, als "sicher" eingestuften Land bereits eine Aufenthaltserlaubnis haben, zurück in diese Länder bringen. Russland gilt als solches Land.
Über den Grenzübergang in Storskog sind bisher knapp 5.500 Asylwerber gekommen. In einem ersten Anlauf will Norwegen 400 von ihnen zurückbringen. In den vergangenen Tagen waren allerdings mehrere Versuche gescheitert. Zunächst hatte die Regierung das mit Verspätungen in der Behandlung der Anträge auf norwegischer Seite begründet, dann mit einem Mangel an Mitarbeitern auf russischer Seite. Mehrere Menschen hatten unterdessen die Asylzentren verlassen und hatten Zuflucht etwa in Kirchen gesucht, um der Rückkehr zu entgehen.
(APA/dpa)