Heta-Angebot: Nervenprobe für Österreich

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Hoffen auf Landeshypos und Großbanken.

Wien. Seit Kärnten sein Rückkaufangebot für landesgarantierte Anleihen der Hypo-Alpe-Adria-Bad-Bank Heta eröffnet hat, ist auch der Poker eröffnet. Bis 11. März müssen zwei Drittel der Gläubiger den Deal akzeptieren, sonst ist das Ablöseangebot gescheitert. Eine große Gläubigergruppe hat noch am Tag des Angebots abgelehnt. In Österreich sieht man aber das letzte Wort nicht gesprochen.

Am Wochenende hat Oberösterreichs Landeshauptmann, Josef Pühringer, an die Bundesländer appelliert, das Angebot anzunehmen und eine 75-prozentige Ablösesumme zu akzeptieren. Im Februar soll es dazu eine Sonderkonferenz geben. Vom Bund und dem Land Kärnten wurde dies mit Wohlwollen registriert.

In den nächsten Wochen stehen in vielen Häusern, denen die Heta Geld schuldet, Sitzungen von Vorständen und Aufsichtsräten zu der Causa an. Für Großbanken namentlich auch aus Deutschland könnte sich eine Annahme des Angebots bilanziell bald rechnen, da sie auf ausdrückliche EZB-Empfehlung im Jahr 2015 ihre kritischen Heta-Bonds schon um die Hälfte abgeschrieben haben mussten. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.01.2016)

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