Jägerball: Eine Jägerin als First Lady in spe

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Hundstorfer kam mit seiner Frau, Strache mit neuer Freundin, Riess mit Haider. Dazu steirische Patronanz und Gatterjagdprotest vor der Hofburg.

Der Jägerball bespielt mittlerweile fast die gesamte Hofburg– bis hinauf in das Dachfoyer der Redoutensäle. Im Sommer 2017 zieht allerdings das Parlament ein. Dann muss der Ball im Umfang reduziert werden. Montagabend aber fanden noch einmal 6600 Gäste Platz. Darunter auch jene, die dann hier im Nationalrat sitzen werden. FPÖ-(Klub-)Chef Heinz-Christian Strache hatte nicht nur Johann Gudenus, den möglichen freiheitlichen Präsidentschaftskandidaten, mitgebracht, sondern auch seine neue Freundin: Philippa Beck, 27, Modell, Moderatorin beim Wetterkanal der Fellners und einstmals Pressesprecherin von Frank Stronach. Ebenso wieder auf dem Jägerball, dieses Mal als Präsidentschaftskandidat der SPÖ: Rudolf Hundstorfer. Wie immer in Begleitung seiner Frau, Karin Risser, einer, was die wenigsten wissen, Jägerin. „Ich bin allerdings nicht praktizierend“, sagt sie. Aber den Jagdschein, ja, den habe sie.

Draußen demonstrierten auch heuer wieder die Tierschützer. Und skandierten: „Wildschwein, Mufflon, Hirsch und Reh – Gatterjagd ist nicht okay!“ Das findet übrigens auch Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter. Er hält die umstrittene Gatterjagd nicht nur für sportlich wertlos, „das ist auch nicht waidmännisch“. In Begleitung von Alfons Haider war „Wüstenrot“-Chefin Susanne Riess gekommen. Auch ein anderer Ex-Vizekanzler war da: Josef Pröll, mittlerweile niederösterreichischer Landesjägermeister. Staatssekretär Harald Mahrer ließ sich mit der EU-Abgeordneten Elisabeth Köstinger und der Vizepräsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer, Barbara Thaler, ablichten; „Profil“-Chefredakteur Christian Rainer stellte sich mit Dompfarrer Toni Faber ins Blitzlicht: „Das nützt dir und mir.“

Die Patronanz über den Jägerball hatte dieses Jahr die Steiermark, angeführt von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Weine von Sabathi bis Winkler-Hermaden empfingen die Gäste schon beim Eingang im Rahmen einer Weinverkostung. Die traditionelle Voitsberger Jagamusi und die Soko Stainz, Vertreter der Gattung Neue Volksmusik, eröffneten den Ball. Viele Manager und Unternehmer gaben sich die Ehre: Siemens-Chef Wolfgang Hesoun, Klaus Buchleitner und Georg Kraft-Kinz von Raiffeisen, Hanno Soravia, Richard Lugner, Karl Stoss und nicht zuletzt Ballorganisator Leo Nagy junior. Auch etliche Nationalratsabgeordnete nahmen ihre künftige Arbeitsstätte in Augenschein: Peter Haubner (ÖVP), Georg Vetter (früher Team Stronach, nun ÖVP), Claudia Gamon und Nikolaus Scherak (beide Neos) und von der roten Reichshälfte Bau-Holz-Gewerkschaftschef Josef Muchitsch.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.01.2016)

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