Eine österreichische Touristin infizierte sich offenbar mit dem Virus bei einer Reise nach Brasilien.
Wien. Das Zika-Virus ist nun auch in Österreich diagnostiziert worden. Wie das Ö1-„Morgenjournal“ am Donnerstag unter Berufung auf das Tropenmedizinische Institut der Medizinischen Universität Wien berichtete, soll sich eine Österreicherin bei einer Reise nach Brasilien mit dem Virus infiziert haben.
Aber, so der Tropenmediziner Herwig Kollaritsch: Unter der Voraussetzung, dass die Patientin nicht schwanger ist, „ist das so wichtig, als würde in China ein Reissack umfallen“. Aber es sei zu erwarten, dass immer wieder Reisende in den nächsten Wochen mit dem Zika-Virus zurückkehren werden. Der Experte: „Vier Fünftel werden es nicht einmal merken.“ Für Betroffene sei es, „sofern sie nicht schwanger sind, völlig egal“.
Eine Epidemie in Österreich ist laut dem Experten nicht zu befürchten: „Erstens ist es hier zu kalt“, betonte Kollaritsch. Zweitens gebe es in Österreich „keine kompetenten Überträger“. Wichtig sei das Auftreten des Virus allenfalls bei der Diagnostik. Eine Gefahr gebe es aber für Schwangere oder solche, die es werden wollen, meinte Kollaritsch: So sei bei Honeymoon-Reisen Vorsicht geboten, etwa in die Dominikanische Republik, wo ebenfalls bereits Fälle des Zika-Virus registriert wurden. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2016)