Ein Irish mit Sandwich: Wie man Gewinne kleinrechnet

Mit raffinierten Konstruktionen sparten Unternehmen bisher Steuern.

Wien. Der Trick nennt sich „Double Irish with a Dutch Sandwich“ und funktioniert ungefähr so: Eine Firma gründet zwei Töchter in Irland, die eine verwaltet Lizenzgebühren, der anderen gehören die Lizenzen. Da Irland mit den Niederlanden ein Abkommen hat, das Lizenzgebühren von Steuern ausnimmt, gehen die Gebühren für die Lizenzen an die Niederlande, von dort zurück nach Irland und dann auf die Bermudas – und am Ende fallen fast keine Steuern an.

Unter anderem bediente sich Starbucks viele Jahre dieses Tricks. Die US-Mutter verlangt von ihren Ablegern hohe Lizenzgebühren, deshalb schafft es die Kaffeehauskette in Deutschland seit 2005 nicht, offiziell auch nur einen Cent Gewinn zu machen – trotz eines Umsatzes von über 100 Mio. Euro.

Apple macht zwar Gewinn, 2012 außerhalb der USA beispielsweise 28,7 Milliarden Euro, bezahlte dafür aber dank des Irish mit Sandwich nur 556 Millionen Euro Steuern (knappe zwei Prozent). (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2016)

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