Auch der ehemalige EU-Abgeordnete und Parteiideologe sieht in Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer das "freundliche Gesicht der FPÖ".
Warum sich die FPÖ für den Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer als Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl am 24. April und damit gegen die frühere Bezirksvorsteherin der Wiener Innenstadt, Ursula Stenzel, entschieden hat, liegt für den ehemaligen EU-Abgeordneten Andreas Mölzer auf der Hand: Man traue es Hofer eher zu, die FPÖ-Sympathisanten auch tatsächlich dazu zu bringen, den blauen Kandidaten zu wählen.
Stenzel hingegen sei "kein freiheitliches Urgestein", so der einstige Parteiideologe Mölzer im Ö1-Morgenjournal vom Freitag. Außerdem sei Hofer immer die erste Wahl gewesen.
Norbert Hofer: Chefideologe nimmt Kurs auf die Hofburg
Ob der 44-jährige Burgenländer auch der ideale Kandidat sei? "Ideal ist der liebe Gott", meinte Mölzer. Hofer sei aber ein Politikertypus, der inhaltlich konsequent sei und für die freiheitlichen Ideale stehe. "Zudem ist er sehr umgänglich und bürgernah." Das Diktum "Freundliches Gesicht der FPÖ" sei sicher nicht falsch.
Grüßaugust für den 1000. Jahrestag
Parteihistoriker Lothar Höbelt sprach im ORF-Radio in Bezug auf Hofer von der "klassischen Variante", die die Partei gewählt habe: "Er stellt als Kandidat kein besonderes Risiko dar." Mit Hofer könne man gut in die Wahl ziehen. Die Debatte der vergangenen Tage - zuerst hatte es so ausgesehen, als würde Stenzel zur freiheitlichen Kandidatin gekürt - sei wohl insofern intendiert gewesen, um zu zeigen, dass die FÖP keineswegs eine dünne Personaldecke habe.
Höbelt äußerte sich auch zur Bedeutung des Amtes an sich: "Es gibt ab und zu Dinge, wo der Bundespräsident etwas bewegen kann, im Großen und Ganzen ist er aber ein Grüßaugust, der zum tausendsten Jahrestag von Hinterstinkenbrunn ausrücken muss."
Zur Person
Fast zehn Jahren war Andreas Mölzer im Europäischen Parlament. Bei den Wahlen am 25. Mai 2014 wollte er als Spitzenkandidat erneut für die Freiheitlichen kandidieren. Doch seine (mehr als) umstrittenen Äußerungen wurden ihm zum Verhängnis. Am 8. April legte er seine Position als Spitzenkandidat zurück.
Norbert Hofer will nun also doch für die FPÖ vom protokollarisch vierthöchsten Amt des Staates (Dritten Nationalratspräsidenten) in das höchste klettern.
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