Für den Auszug aus seinem Roman "Bis dass der Tod" erhielt Jens Petersen den Bachmann-Preis 2009. Der fertige Roman wird im Herbst 2010 beim Münchner Verlag DVA erscheinen.
Der in Norddeutschland geborene und in Zürich lebende Autor Jens Petersen wurde am Sonntag in der Klagenfurter ORF-Lesearena für einen Auszug aus seinem neuen Roman "Bis dass der Tod" mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis 2009 ausgezeichnet. Ein Erscheinungstermin für den Roman steht nun auch schon fest. Der Münchner Verlag DVA gab am Montag bekannt, dass er "Bis dass der Tod" im Herbst 2010 veröffentlichen werden. Petersen erhielt bereits für seinen Debütroman "Die Haushälterin" (DVA, 2005) mehrere Auszeichungen, darunter den "aspekte"-Literaturpreis.
Schreiben ist "asoziale Tätigkeit"
Dabei ist Schreiben für den frisch gebackenen Bachmann-Preisträger eine "asoziale Tätigkeit". Schriftstellerei sei in manchen, glänzenden Momenten, wenn man beispielsweise einen Preis bekomme, sehr schön - aber im Großen und Ganzen auch von viel Frustration gekennzeichnet. "Man ist nicht immer gut gelaunt beim Schreiben, ganz im Gegenteil", sagte Petersen am Montag im Deutschlandradio Kultur. "Das schlägt sich dann manchmal auch aufs Soziale (...) nieder."
Woher der 33-Jährige die Motivation für das Schreiben nimmt? Die ergebe sich meistens daraus, "dass man irgendeinen Mangel empfindet, irgendetwas mitteilen möchte", sagte der Autor, der in Zürich als Mediziner arbeitet. Das habe dann meistens natürlich autobiografischen Bezug. Deshalb hält es Petersen für Unsinn, wenn Autoren behaupteten, ihr Schreiben habe mit der eigenen Biografie nichts zu tun.
Den Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt verfolgte Petersen bereits als Schüler. Er habe damals eine Beziehung dazu gehabt wie andere zum Schießen eines Tors im WM-Finale: "Man weiß, es ist völliger Unsinn, es wird nie passieren, aber man darf ja mal träumen."
(APA/Red.)