Spionage: Stalin ließ Exkremente von Mao Zedong analysieren

Joseph Stalin und Mao Zedong
Joseph Stalin und Mao Zedong(c) REUTERS
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Laut dem früheren Sowjet-Spion Igor Atamanenko wurde in den 1940er Jahren ein Labor eingerichtet, das sich mit der Analyse von Kot beschäftigte.

Sie galten als die mächtigsten kommunistischen Führer ihrer Zeit: der sowjetische Diktator Joseph Stalin und der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, Mao Zedong. Allerdings: völlig ungetrübt war das Verhältnis zwischen den beiden Männern nie. Den Versuch, Mao zu verstehen, soll Stalin allerdings in einer besonderen Weise unternommen haben, wie nun die „BBC“ unter Berufung auf Aussagen des früheren Sowjet-Spions Igor Atamanenko schreibt.

Seinen Aussagen zufolge, soll Stalin in einem geheimen Labor die Exkremente von dem chinesischen Führer analysieren haben lassen. Darauf aufbauend, so das Vorhaben, sollte ein psychologisches Porträt angelegt werden. Allerdings nicht nur von ihm: In den 1940er Jahren wurde ein eigenes Labor eingerichtet, das sich ausschließlich mit der Analyse von Kot beschäftigte. Seine Leitung soll Lawrenti Beria, auch der „Henker“ genannt (er stand ab 1938 den Geheimdiensten der Sowjetunion vor), gehabt haben.

Kaliummangel? Schwache Nerven!

„In jenen Tagen hatten die Sowjets nicht die Art von Abhörgeräten, mit denen Geheimdienste heute arbeiten“, zitiert die „BBC“ ein Interview mit Atamanenko in der russischen Zeitung „Komsomolskaja Prawda“. Daher habe man zu ungewöhnlichen Maßnahmen gegriffen: „Wenn sie (die Forscher, Anm.) zum Beispiel einen hohen Gehalt von der Aminosäure Tryptophan fanden, kamen sie zu dem Schluss, dass die Person ruhig und zugänglich war.“ Ein Mangel an Kalium galt indes als Indiz für schwache Nerven.

Um an den Kot zu gelangen, sollen Spezialtoiletten installiert worden sein, die von Mao Zedong während seines Russlandaufenthalts - 1949 war der chinesische Führer für rund zehn Tage zu Stalin gereist - benutzt wurden. Dabei wurden die Extremente nicht in die Kanalisation weitergeleitet, sondern sie fielen in Boxen, die dann in das Labor gebracht wurden. Erst nach der Analyse des „chinesischen Stuhls“, so der Ex-Spion, soll Stalin eingewilligt haben, ein Abkommen mit diesem zu unterzeichnen.

Das „Kot-Programm“ hielt sich aber nicht lange. Nach Stalins Tod im Jahr 1953 ließ sein Nachfolger Nikita Chruschtschow das Labor bald schließen.

>>> Bericht des Senders „BBC“

(hell)

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