"Lugner for president": Kommt der zweite Hofburg-Anlauf?

Richard Lugner
Richard LugnerAPA/HERBERT NEUBAUER
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Der Baumeister erwägt eine Kandidatur bei der Bundespräsidentenwahl. In einem Video behauptet er, 86 Prozent der Bevölkerung zu vertreten.

„Richard ist 83, ich bin 26 – durchschnittlich sind wir als Paar also 54 Jahre.“ Mit diesen Worten beginnt ein Video, in dem Cathy Lugner an einem Tisch vor der österreichischen und der EU-Flagge sitzt – und sich und ihren Mann als Präsidentschaftskandidaten ins Spiel bringt. Im Gegensatz zu ihnen seien „alle unsere Mitbewerber Pensionisten, die meisten über 70 und als Paar durchschnittlich mindestens 15 Jahre älter. Und schon längst nicht mehr aktiv“.

Sie und Richard Lugner seien hingegen nach wie vor in der Wiener „Lugner City“ sowie als Darsteller in einer „Soap Opera“ tätig und hätten dadurch „den höchsten Bekanntheitsgrad in Österreich“, führt Cathy Lugner in dem zwölfminütigen Clip aus. Sie hätten sich „alles, was wir haben“ selbst und „ohne einen einen einzigen Cent vom Steuerzahler“ erarbeitet. Daher wolle das Paar den Wählern nun „ein völlig neues Angebot machen“. Konkret: „Mein Mann Richard Lugner, als der einzige unabhängige Kandidat, deckt die Pensionistengeneration der 60- bis 90-Jährigen ab. Und ich als moderne, junge, medienerfahren Frau mit abgeschlossener Berufsausbildung als Krankenschwester und jetzt Managerin, die den Laden in der Chefetage der Lugner City schupft, decke die Träume und vor allem die Visionen der 20- bis 40-Jährigen ab.“

Sie selbst wolle die Medienarbeit machen und die „jüngste First Lady in Europa mit meinem junggebliebenen vitalen Ehemann Richard genauso sein“. Nach diesen Worten und einem - an die einstige Wahlkampfrede von US-Präsident Barack Obama angelehnten - „Yes we can“, schwenkt die Kamera auf Richard Lugner selbst. Dieser setzt fort: „Österreich braucht gerade jetzt einen Baumeister aus dem Volk und keine pensionierten Doktoren als Bundespräsidenten.“ Seine Argumentation: Nur 14 Prozent der Österreicher hätten einen akademischen Abschluss, daher vertrete er „86 Prozent der Bevölkerung“, gibt sich Lugner überzeugt, der schon 1998 für das Amt des Bundespräsidenten kandidierte und damals 9,9 Prozent der Wählerstimmen erhielt.

Auf Anfrage des „Standard“, sagte Lugner, dass er sich noch nicht zu einer Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten entschieden habe, erst wolle er mithilfe einer Umfrage seine Chancen ausloten. Vielmehr wollten er und seine Frau mit dem Video ihre „Vorstellungen von Präsidentschaft“ vermitteln. Dennoch: Sein Abschlussruf in dem Clip klingt recht eindeutig: „Lugner-for-president.“

>>> Video auf der Plattform „YouTube“

>>> Bericht im  „Standard“

(hell)

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