Äthiopien erlebt "schlimmste Dürre seit 30 Jahren"

Woman wait to collect water in the drought stricken Somali region in Ethiopia
Woman wait to collect water in the drought stricken Somali region in Ethiopia(c) REUTERS (TIKSA NEGERI)
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Mehr als zehn Millionen Einwohner sind bereits jetzt auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, so die Uno. Bald dürfte sich diese Zahl verdoppeln.

Äthiopien wird nach Uno-Angaben derzeit von "der schlimmsten Dürre seit 30 Jahren" heimgesucht und benötigt deshalb sofortige Hilfe. Bereits jetzt seien 10,2 Millionen Äthiopier auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, in wenigen Monaten könne sich die Zahl verdoppeln, sagte Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon am Sonntag beim Gipfel der Afrikanischen Union (AU) in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Das 94-Millionen-Einwohnerland beherbergt derzeit rund 750.000 Migranten - Tendenz steigend - und ist damit das Land mit der größten Flüchtlingspopulation Afrikas. 

Sein Land benötigte umgerechnet 1,3 Milliarden Euro zur Krisenbewältigung, sagte der äthiopische Vize-Regierungschef Demeke Mekonnen. Er wies auf den Zusammenhang zwischen der Dürre und dem Wetterphänomen El Nino hin. 2015 wanderten mehr als 80.000 Äthiopier über den Golf von Aden in den Jemen aus.

Hungersnot wegen El Nino

Hilfsorganisationen hatten bereits zum Jahreswechsel vor einer Hungersnot aufgrund des Wetterphänomens El Nino gewarnt, von der vor allem Äthiopien betroffen sein werde. Die Organisation Save the Children forderte nun zum sofortigen Handeln auf, andernfalls würde "Zehntausende Kinder in akute Unterernährung verfallen".

In den betroffenen Gebieten im Norden und Nordosten des Landes fielen bis zu 75 Prozent der Ernte aus. Eine Million Nutztiere sind gestorben.

Äthiopien ist Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit

Im vergangenen Jahr machte Österreich für die aktuelle Dürrekatastrophe 250.000 Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) locker. Äthiopien ist seit 1993 Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (EZA). Zwischen 1995 und 2014 flossen insgesamt knapp 119 Millionen Euro österreichische Entwicklungshilfegelder (Official Development Aid, ODA) nach Äthiopien, rund 84 Millionen davon wurden über die Austrian Development Agency (ADA), die Agentur der OEZA, abgewickelt.

(APA/AFP)

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