Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro sollen wegen der Zika-Epidemie nicht abgesagt werden.
Brasilia. Brasilien sieht trotz der Ausrufung des weltweiten Gesundheitsnotstandes wegen des durch Mücken verbreiteten Zika-Virus, das Kinder im Mutterleib schädigen kann, keine Gefahr für die Olympischen Sommerspiele im August. Schwangere sollten aber wegen der Epidemie das Sportgroßereignis in Rio de Janeiro meiden.
„Schwangeren wird von einer Reise zu den Spielen abgeraten“, sagte der Stabschef im brasilianischen Präsidialamt, Jaques Wagner. „Für alle anderen besteht keine Gefahr.“ Wagner schloss eine Absage der Spiele aus. Auch Österreichs Olympisches Komitee (ÖOC) beruhigt. Man habe alle Sportverbände und Athleten, die Test- oder Qualifikationswettkämpfe in Rio absolvieren, vor Wochen informiert. Es sei aber angebracht, sich vor Stichen zu schützen, so ÖOC-Arzt Alfred Engel.
Brasilianischer Winter hilft
Montagabend hat die Weltgesundheitsorganisation den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Brasilien ist bisher am stärksten betroffen. Zika wird vor allem von der Mückenart Aedes aegypti übertragen. Es soll bei Ungeborenen Fehlbildungen auslösen: Die Babys kommen mit einem zu kleinen Kopf zur Welt und sind meist geistig behindert. Das Klima könnte Brasilien zu Hilfe kommen: Da im August in Brasilien Winter ist, sollten die Mückenpopulationen kleiner werden. Im August vermehren sich die Mücken normalerweise nicht. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.02.2016)