Das Geld wird sehr knapp

Die AUA dürfte die für 14. Juli angesetzte Hauptversammlung verschieben.

Wien (eid). Täglich rinnen allein durch die Tanks der AUA-Flugzeuge zigtausende Euro – Geld, dass die rot-weiß-rote Fluglinie trotz Feriensaison nicht verdient. Die Wirtschaftskrise hat allen Fluglinien erhebliche Nachfragerückgänge beschert. Gleichzeitig steigt der Ölpreis. Die AUA, die 2008 knapp 430 Mio. Euro Verlust eingeflogen hat und im ersten Quartal weitere 88 Mio. Euro, verbrennt täglich eine Mio. Euro.

Das Geld wird sehr knapp – je länger die EU braucht. Erst wenn die EU grünes Licht gibt, kann die 500 Mio. Euro schwere Mitgift des Staates fließen. Bis dahin hängt die AUA am Tropf jenes 200-Mio.-Euro-Darlehens, das sie von der ÖIAG zum Jahreswechsel 2008/09 als Vorgriff erhalten hat. Davon ist noch nicht alles verbraucht – viel soll aber nicht mehr da sein.

Die EU wirbelt auch den AUA-internen Zeitplan durcheinander. Die für 14. Juli angesetzte außerordentliche Hauptversammlung, bei der die Aktionäre den Verkauf offiziell absegnen sollen, muss höchstwahrscheinlich kurzfristig verschoben werden. Denn die EU dürfte bis dahin noch nichts gesagt haben. Bei diesem Aktionärstreffen soll auch eine Kapitalerhöhung im Volumen von bis zu 132,2 Mio. Euro beschlossen werden – auch darauf muss die noch AUA warten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.07.2009)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

ARCHIV - Passagiere stehen am 5. Dezember 2008 am Schalter von Austrian Airlines (AUA) am Flughafen S
Österreich

AUA streicht jede achte Stelle

Die angeschlagene Luftlinie wird bis Mitte 2010 rund 1000 Stellen streichen. Dies soll vor allem über natürlichen Abgang und Auslagerungen gelingen. Es wird aber definitiv auch zu Kündigungen kommen.
**ARCHIV** Die Zentrale von Austrian Airlines in Wien fotografiert am 27. Februar 2009. Im Wiener Aus
International

AUA-Übernahme: Lufthansa glaubt an rechtzeitiges Okay

Während sich die Lufthansa von der vertieften Prüfung "überrascht" zeigt, macht sich bei deutschen Börsianern Skepsis breit. Sie halten eine Übernahme für "immer unwahrscheinlicher".
Österreich

AUA-Übernahme am seidenen Faden

Die EU vertieft die Prüfung der Übernahme und verlangt weitere Zugeständnisse. Ende Juli läuft definitiv die Uhr ab. Hofft die Lufthansa am Ende gar auf einen Konkurs der AUA?
FEST DER BEGEGNUNG:FAYMANN
Österreich

AUA-Deal: Barroso ist eingeschaltet, Faymann ist optimistisch

EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso habe ihm zugesagt, dass er sich persönlich darum kümmern werde. Das sagt Bundeskanzler Faymann angesichts der vertieften Prüfung des AUA-Verkaufs an die deutsche Lufthansa.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.