Japan versetzt Militär wegen Nordkorea in Alarmbereitschaft

Ein Südkoreaner sieht Medienberichte über den geplanten Raketenstart.
Ein Südkoreaner sieht Medienberichte über den geplanten Raketenstart.APA/AFP/JUNG YEON-JE
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Nordkorea will diesen Monat einen Satelliten ins All schießen. Japan und Südkorea drohen mit Konsequenzen - es könnte sich um versteckte Raketentests handeln.

Japan hat wegen der Satelliten-Pläne Nordkoreas sein Militär in Alarmbereitschaft versetzt. Die Regierung in Tokio kündigte am Mittwoch an, die Trägerrakete gegebenenfalls abzuschießen, wenn sie eine Bedrohung für Japan darstelle. Nordkorea hatte bekannt gegeben, noch in diesem Monat einen Satelliten ins All zu schicken.

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe sagte im Parlament, der von Pjöngjang angekündigte Raketenstart wäre nicht nur eine eindeutige Missachtung der UNO-Resolutionen, sondern auch für Japans Sicherheit ein "schwerwiegender Akt der Provokation". Der Rechtskonservative forderte den Nachbarstaat auf, seine Pläne aufzugeben. Japan, das keine diplomatischen Beziehungen zu Pjöngjang unterhält, habe Nordkorea über diplomatische Kanäle seinen Protest übermittelt, sagte der japanische Außenminister Fumio Kishida.

Auch Südkorea drohte der Regierung in Pjöngjang mit Konsequenzen. Nordkorea werde einen "hohen Preis" zahlen, wenn es seine Satelliten-Pläne vorantreibe, erklärte das Präsidialamt. Das südkoreanische Verkehrsministerium kündigte an, es werde die Fluggesellschaften über die Gebiete informieren, über denen möglicherweise die Trägerrakete fliegen werde. Flugzeuge sollten diese Zonen vermeiden. 

USA fordern Verschärfung der Sanktionen

Die USA bezeichneten die Satellitenpläne als eine eklatante Verletzung der internationalen Verpflichtungen des asiatischen Landes. Sie zeigten einmal mehr, dass die UNO-Sanktionen gegen Nordkorea verschärft werden müssten, sagte der zuständige Außenamts-Staatssekretär Daniel Russel am Dienstag. Die Regierung in Pjöngjang hatte nach UNO-Angaben mitgeteilt, zwischen dem 8. und 25. Februar einen Satelliten ins All schießen zu wollen. Die USA und andere Regierungen vermuten, dass es sich bei solchen Vorhaben um verdeckte Raketentests handelt.

Anfang des Jahres hatte Nordkorea zum vierten Mal eine Atomwaffe getestet. Im Dezember 2012 schickte das Land ein Objekt ins All, bei dem es sich um einen Kommunikationssatelliten gehandelt haben soll. Die Vereinten Nationen haben Sanktionen gegen Nordkorea wegen dessen Atom- und Raketenprogramm verhängt. Dagegen hat das international weitgehend isolierte Land erklärt, es habe ein Recht auf ein eigenes Weltraumprogramm.

(APA/Reuters/dpa)

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