Zika-Virus: Obama will 1,8 Milliarden Dollar Notfallhilfe

US-Präsident Barack Obama
US-Präsident Barack ObamaAPA/AFP/MANDEL NGAN
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Der US-Präsident will Notfallhilfen beim Kongress beantragen. Das Zika-Virus grassiert derzeit in Süd- und Mittelamerika.

US-Präsident Barack Obama will beim Kongress in Washington Notfallhilfen in Höhe von mehr als 1,8 Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro) für den Kampf gegen das Zika-Virus beantragen. Das teilte das Weiße Haus am Montag mit, ohne einen genauen Zeitplan zu nennen. Die Mittel sollen für die Bekämpfung des vor allem für Schwangere gefährlichen Erregers in den USA und im Ausland eingesetzt werden.

Das vorwiegend von Stechmücken übertragene Zika-Virus grassiert derzeit in Süd- und Mittelamerika, besonders betroffen sind Brasilien und Kolumbien. Der Erreger führt bei etwa einem Fünftel der Infizierten zu grippeähnlichen Symptomen und ist normalerweise nicht tödlich. Schwangere können das Virus aber auf ihre ungeborenen Kinder übertragen, bei denen es offenbar zu Mikrozephalie führen kann - einer gefährlichen Fehlbildung des Kopfes.

Das Zika-Virus wird auch mit der Guillain-Barre-Nervenkrankheit in Verbindung gebracht, die tödlich verlaufen kann. Bisher gibt es keinen Impfstoff gegen den Erreger und kein Medikament zur Behandlung Erkrankter. Wegen der Zika-Epidemie hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Anfang des Monats einen "weltweiten Gesundheitsnotstand" ausgerufen.

Die US-Behörden verzeichneten bisher 50 bestätigte Zika-Fälle bei Reisenden, die aus Gefahrengebieten in Lateinamerika zurückgekommen waren. Eine Übertragung innerhalb der USA wurde vorläufig nicht registriert. Nach Angaben des Weißen Hauses besteht allerdings die Gefahr, dass in den schwülen Sommermonaten vor allem in den Südstaaten Stechmücken mit dem Virus aktiv werden könnten.

(APA/AFP)

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