Die Berufszufriedenheit ist in Österreich in den vergangenen fünf Jahren dramatisch gesunken. Zwei Drittel der Berufstätigen fühlen sich unterbezahlt, besagt das Allianz-Arbeitsmarktbarometer.
Die Zufriedenheit der Österreicherinnen und Österreicher mit ihrem Job ist in den letzten fünf Jahren erheblich zurückgegangen – quer durch alle Bevölkerungsgruppen. Das ergab das Allianz-Arbeitsmarktbarometer. Gaben 2010 noch 82 Prozent ihrem Arbeitsplatz eine gute Benotung, so sind dies aktuell nur noch 63 Prozent. Dass zwei Drittel zufrieden sind, sei per se nicht dramatisch, sagt Allianz-HR-Leiterin Inge Schulz, "allerdings der Rückgang würde mich als Arbeitgeber beunruhigen." Überdurchschnittlich hoch ist die Zufriedenheit im Unterrichtswesen, unterdurchschnittlich in der Gastronomie.
Gehalt - ein Problem
„Bei Gehalt und Karrierechancen driften Wunsch und Wirklichkeit am meisten auseinander“, sagt Schulz. Bezeichneten anno 2010 noch 58 Prozent der Befragten ihr Einkommen als zufriedenstellend, so sind dies heute nur noch 36 Prozent. Noch weniger Berufstätige, nämlich 34 Prozent, sind mit den Karrierechancen an ihrem Arbeitsplatz glücklich. Eher noch im „grünen Bereich“ liegen die Work-Life Balance, die gute Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes und die Zufriedenheit mit den Kollegen.
Angst um Arbeitsplatz nimmt zu
Trotz stark nachlassender Zufriedenheit wollen sieben von zehn Österreicherinnen und Österreichern laut Umfrage ihrem derzeitigen Job treu bleiben. Das könnte zu einem weiteren Erstarren am Arbeitsplatz führen. Wechselbereit sind die Unter-35-Jährigen, während lediglich 16 Prozent der Menschen über 50 einen anderen Arbeitsplatz in Erwägung ziehen.
Beachtlich ist, dass 20 Prozent der von Nielsen Befragten ihren Arbeitsplatz für latent gefährdet. Damit fürchtet jeder Fünft um den Arbeitsplatz.
Jene, die einen neun Job suchen, legen Wert auf einen "sicheren Arbeitsplatz" (87 Prozent), nette Kollegen, gute Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes und Work-Life-Balance.