AUA: Streik liegt in der Luft

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BETRIEBSRATSVERSAMMLUNG(c) AP (Lilli Strauss)
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Wegen des geplanten Stellenabbaus bei der AUA-Tochter könnte es zu Streiks kommen. Betriebsrat Junghans meint aber, dass man gegen die Kündigungen nicht viel tun könne. Sie sollen nur "sozial verträglich" sein.

In der AUA wird jetzt offenbar laut über Streik nachgedacht. Durch den geplanten Stellenabbau ist die Stimmung in der Airline-Belegschaft nämlich im Keller. Treffen sollen die Maßnahmen vor allem die AUA-Tochter Austrian Arrows (früher:Tyrolean). Die "Tiroler Tageszeitung" kolportierte, dass 500 der 1300 Leute des Tochterkonzerns betroffen sein könnten. Dem "Standard" zu Folge werden zwölf bis 18 von 58 Flugzeugen der Austrian Arrows möglicherweise stillgelegt. Nähere Details werden Anfang nächster Woche erwartet, wenn die Verhandlungen mit dem Konzern beginnen.

Wenn kündigen, dann sozial verträglich

AUA-Betriebsrat Alfred Junghans weiß aber, dass der Personalabbau unumgänglich ist. Der für das AUA-Bodenpersonal zuständige Betriebsrat meint, dass alle wichtigen Fluglinien mit massiven Passagierrückgängen zu kämpfen haben. Er fordert im Ö1-Mittagsjournal, den Personalabbau sozial verträglich zu gestalten, etwa durch "Outplacement-Maßnahmen" wie Weitervermittlung oder Umschulungen.Dadurch könne man das Personal bei einem Aufschwung später wieder einsetzen.

Der AUA-Konzern (Austrian, Tyrolean, Lauda Air) hatte Anfang des Jahres 7.914 Vollzeit-Stellen besetzt.

Betriebsrat nicht informiert?

Austrian Arrows-Betriebsrat Martin Gärtner meint zwar, er habe zu den Stellenabbau-Plänen keine konkreten Informationen. "Aber sollte das so sein, dann bin ich von der Unternehmens- und Konzernführung schwer enttäuscht, dass sie es nicht wert findet, den Betriebsrat zu informieren." Und weiter: "Sollte das so sein, wird sich das die Belegschaft nicht gefallen lassen." Protestmaßnahmen schließt er nicht aus. Die Belegschaft sei ohnehin schon wegen der Vergangenheit verärgert. "Wenn das jetzt noch dazu kommt, dann kann ich nichts machen."

(Ag./Red.)

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