Kölner Karneval: Deutlich mehr Sexualdelikte angezeigt

Der Kölner Karneval ging mit einem enormen Sicherheitsauwand über die Bühne.
Der Kölner Karneval ging mit einem enormen Sicherheitsauwand über die Bühne.(c) APA/AFP/PATRIK STOLLARZ
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Die Polizei erklärt den deutlichen Anstieg durch ein verändertes Anzeigeverhalten von Opfern und Zeugen. Es gab weniger Taschendiebstähle.

Während der Karnevalstage in Köln sind laut der vorläufigen Abschlussbilanz der Polizei deutlich mehr Sexualdelikte angezeigt worden als im Jahr zuvor. Waren es 2015 noch 18, stieg die Zahl in diesem Jahr auf 66. "Ein möglicher Erklärungsansatz hierfür dürfte unter anderem ein verändertes Anzeigeverhalten von Opfern und Zeugen sein", erläuterte die Polizei am Aschermittwoch.

Die Behörde hatte mehrfach dazu aufgerufen, alle sexuellen Übergriffe zur Anzeige zu bringen. Einen Rückgang verzeichnete die Polizei bei Taschendiebstählen (minus 49 Prozent) und auch beim Raub (minus 37,1 Prozent).

Doppelt so viele Platzverweise

Die Zahlen bezogen sich auf den Zeitraum vom sogenannten Weiberfastnacht (Donnerstag vor dem Aschermittwoch) bis zum frühen Aschermittwoch und auf alle Anzeigen in Köln und Leverkusen. Vor den "jecken Tagen" hatte die Polizei ein konsequentes Einschreiten angekündigt. Das spiegelt sich in gewisser Weise in den Zahlen wider: Die Beamten erteilten 1389 Platzverweise - das waren mehr als doppelt so viele wie 2015. Es gab zudem 100 vorläufige Festnahmen. 2015 waren es noch 28 gewesen.

Auch das Kölner Ordnungsamt legte eine Abschlussbilanz vor. Vor allem bei den sogenannten Wildpinklern stellte die Behörde einen deutlichen Rückgang fest. Auf 192 - in der großen Mehrheit männliche - Wildpinkler komme ein Bußgeldverfahren zu. 2015 waren noch 349.

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