Faymann für "restriktiveren Zugang" zum Arbeitsmarkt

 FAYMANN
FAYMANNAPA/ROBERT JAEGER
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Eine Aussetzung der Arbeitnehmerfreizügigkeit, wie von AK-Direktor Muhm vorgeschlagen, gehe nach Ansicht des Kanzlers nicht. Die Entsenderichtlinie soll verschärft werden.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) tritt für einen "restriktiveren Zugang" auf den heimischen Arbeitsmarkt ein. Dazu soll eine Verschärfung der Entsenderichtlinie dienen, um den Zuzug auf den Arbeitsmarkt zu drosseln, sagte er gegenüber der Zeitung "Österreich" (Samstagsausgabe) laut einer der APA vorliegenden Vorausmeldung. Der Kanzler tritt darin für "gleichen Lohn für gleiche Arbeit" ein.

Ein ungarischer in Österreich tätiger Arbeiter soll künftig gleich viel Lohn erhalten wie die übrigen in Österreich Tätigen. Zurzeit kann ein ungarischer Arbeiter zu günstigeren Konditionen als ein Österreicher beschäftigt werden.

Die Aussetzung der in der EU verankerten Arbeitnehmerfreizügigkeit, die Arbeiterkammer-Direktor Werner Muhm erwogen hatte, geht nach Ansicht des Kanzlers freilich nicht. "Wo Muhm recht hat ist, dass zu viele Arbeitskräfte nach Österreich kommen, weil es bei uns weniger prekäre Jobs gibt", wird Faymann von "Österreich" zitiert.

(APA)

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