"Wir und Russland leben in verschiedenen Universen"

Die Botschaft Poroschenkos an Moskau: Stop
Die Botschaft Poroschenkos an Moskau: StopREUTERS
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Der ukrainische Präsident richtete in einem emotionalen Auftritt auf der Münchner Sicherheitskonferenz scharfe Vorwürfe an Russland.

Auf der Landkarte grenzt die Ukraine an Russland. Diesen Umstand bekommt das Land seit Jahren schmerzlich zu spüren. Doch trotz dieser gefährlichen Nähe "leben wir und Russland in verschiedenen Universen.", stellte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz fest. Und das liegt an der unterschiedlichen Bewertung dessen, was sich an der gemeinsamen Grenze seit zwei Jahren abspielt.

"Es gibt viele Belege, es gibt Satellitenbilder nachrichtendienstliche Videos, die beweisen, dass russische Soldaten in unser Land gekommen sind. Das ist kein Bürgerkrieg in der Ostukraine, Herr Putin, dass ist russische Aggression". Auch auf der Krim sei es kein Bürgerkrieg gewesen: "Das sind ihre Soldaten, die mein Land besetzen", sagte Poroschenko.

"Sanktionen halten Moskau am Verhandlungstisch"

Und genau deswegen bereitet der Umstand, dass einige westliche Politiker derzeit an den Sanktionen gegen Russland rütteln und den Dialog mit Russland fordern, starkes Unbehagen. Dialog mit Moskau habe schon in der Vergangenheit nichts gebracht, will Poroschenko mit seiner Aufzählung nahelegen: Zwei Jahre nach der russischen Aggression in Georgien habe man ebenfalls wieder von Dialog gesprochen, nach dem Motto "Vergessen wir Georgien".

Dies habe aber weder die Annexion der Krim 2014 verhindert noch das russische Eingreifen auf Seiten Assads in Syrien: "Ich höre ja all die Stimmen, die sagen, die Sanktionen funktionieren nicht. Aber die Sanktionen sind das Mittel, um Russland am Verhandlungstisch zu halten. Es gibt kein anderes." Ein Dialog mit Moskau sei erst möglich, wenn es seine Soldaten aus der Ukraine abziehe, Krim inklusive.

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