Der FPÖ-Kandidat kritisiert die "parteipolitische Färbung" von Staatschef Fischer. Im Syrien-Konflikt setzt er auf eine Lösung mit Assad.
Norbert Hofer würde als Bundespräsident eine "aktive Reisepolitik" betreiben und auch "aktiv" Einladungen aussprechen, wie er am Sonntag ankündigte. Österreich solle als neutrales Land noch stärker eine vermittelnde Rolle einnehmen. Der Bundespräsident sollte dabei der "First Mover" sein. Eine Lösung des Syriens-Konflikts sieht Hofer derzeit nur mit Präsident Bashar al-Assad.
Klar ist für Hofer, dass in Syrien eine Bekämpfung des Islamischen Staates (IS) Priorität haben müsse: "Mit zu Tode streicheln wird es nicht funktionieren." Eine österreichische Beteiligung daran will der Dritte Nationalratspräsident nicht: Ein militärisches Engagement sei für ihn nur unter UNO-Mandat möglich - "und nur für humanitäre und friedenssichernde Maßnahmen".
Fischer "konnte parteipolitische Färbung nicht ablegen"
Sollte er in die Hofburg gewählt werden, möchte sich Hofer auch innenpolitisch öfter zu Wort melden als Amtsinhaber Heinz Fischer. "Dass man sich wirklich Gedanken macht, läuft in Österreich etwas falsch, und wenn etwas falsch läuft, dass man sich nicht vornehm zurückhält, sondern das auch klar ausdrückt." Als unnötig empfand Hofer freilich die tadelnden Worte Fischers in Richtung FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache für dessen Aussage, er betrachte Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) als "Staatsfeind": "Der aktuelle Bundespräsident ist schon jemand, der seine parteipolitische Färbung nicht ablegen konnte", meinte Hofer dazu.
"Eine Rede in einem Festzelt oder in einer Halle ist etwas anderes als eine Neujahrsansprache. Da müsste schon einiges mehr passieren", damit er sich als Präsident zu Wort melden würde.
Dass er selbst als Staatschef überparteilich agieren könnte, obwohl er dezitiert als freiheitlicher Kandidat antritt, ist für Hofer kein Widerspruch. Er verwies auf seine Tätigkeit als Dritter Nationalratspräsident - dabei müsse er ja auch neutral agieren. Dieses Amt will er wie bereits angekündigt bis zur Wahl behalten - und es im Fall einer Niederlage auch weiter ausüben. Seine Parteimitgliedschaft werde er erst im Falle eines Wahlsieges ruhend stellen.
(APA)