Die schwache Nachfrage der Konsumenten ist der Grund für das Minus im Schlussquartal 2015. Der private Verbrauch trägt zu 60 Prozent zur wirtschaftlichen Leistung des Landes bei.
Japans Wirtschaft ist im Schlussquartal 2015 stärker als erwartet geschrumpft. Grund dafür ist vor allem die gedämpfte Kauflaune der Konsumenten. Das Bruttoinlandsprodukt fiel im Zeitraum Oktober bis Dezember auf das Jahr hochgerechnet um 1,4 Prozent, wie die Regierung am Montag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Minus von 1,2 Prozent gerechnet.
Offenbar fruchten die Anreize der japanischen Regierung zur Ankurbelung des Konsums bislang nicht: Der private Verbrauch ging im letzten Quartal 2016 um real 0,8 Prozent zurück. Er trägt in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt zu 60 Prozent zur wirtschaftlichen Leistung des Landes bei. Auch Exporte in Schwellenländer konnten die Einbußen nicht ausgleichen.
Alternde Bevölkerung ist Wachstumshemmnis
Premierminister Shinzo Abe war 2013 mit dem Wahlversprechen angetreten, die japanische Wirtschaft wieder anzukurbeln. Sein Ziel war es, der Deflation, mit der Japan seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten zu kämpfen hat, entgegenzuwirken, sowie Nachfrage und Investitionen anzuheizen. Auch der Yen sollte geschwächt werden, um Exportunternehmen am internationalen Markt bestehen zu helfen.
Trotz "Abenomics", wie das Wirtschaftsprogramm Abes genannt wird, lässt das Wachstum auf sich warten. Japan müsste seine Exporte steigern, um zukünftiges Wirtschaftswachstum zu sichern, meinen Analysten. Für jedes Prozent, das die Wirtschaft des ostasiatischen Landes wächst, kommen 0,5 bis 0,7 Prozent aus Exporten. Das Land leidet auch darunter, dass die Bevölkerungszahl zurückgeht und die Menschen immer älter werden - ein Hemmnis für eine dringend benötigte Steigerung der heimischen Nachfrage.
Erst vor knapp einer Woche war Japans Börse eingebrochen, der Leitindex Nikkei hatte 5,2 Prozent tiefer bei 16.128 Punkten geschlossen. Um die Konjunktur anzukurbeln, hatte die Bank of Japan Ende Januar Negativzinsen eingeführt.
(APA/dpa/red.)