Forscher finden einen weiteren Hinweis auf den Zusammenhang zwischen dem Virus und der Entwicklung eines deutlich zu kleinen Kopfs.
Brasilianische Forscher haben das Zika-Virus in Gehirnen von Neugeborenen lokalisiert und damit ein weiteres Element zum Zusammenhang zwischen dem Erreger und einer gefährlichen Fehlbildung des Kopfes erbracht.
Die Ärztin Lucia Noronha von der Brasilianischen Gesellschaft für Pathologie sagte der Nachrichtenagentur AFP am Montag, das Virus sei im Hirngewebe nachgewiesen worden. Es sei aber noch nicht klar, wie der Erreger wirke.
Das Zika-Virus verursache Schäden im Gehirn, und das bestätige die Annahme eines Zusammenhangs zur Mikrozephalie, bei der der Kopf eine vergleichsweise geringe Größe aufweist. Noronha sagte, ihr Team an der Universität PUC Parana habe Gewebeproben von der Stiftung Oswaldo Cruz erhalten. Es seien dieselben Proben, die Wissenschafter der US-Gesundheitsbehörde CDC bekommen hätten. Diese kamen laut Noronha "zum selben Ergebnis: die Präsenz von Zika im Fötushirn".
Pestizid nicht für Fehlbildungen verantwortlich
Brasiliens Gesundheitsministerium hat in der Zika-Debatte einen möglichen Zusammenhang zwischen der Zunahme von Schädelfehlbildungen und einem eingesetzten Pestizid zurückgewiesen. "Es gibt keine epidemiologische Studie, die eine Verbindung zwischen dem Einsatz von Pyriproxifen und Mikrozephalie beweist", teilte das Ministerium am Montag mit.
Argentinische Ärzte hatten unter Verweis auf Analysen einer brasilianischen Nicht-Regierungsorganisation die Häufung in Verbindung mit diesem Stoff gebracht. Er wird dem Wasser zugemischt, um die Vermehrung von Moskitos, die das Zika-Virus übertragen können, zu verhindern.
Das Ministerium betonte, man verwende nur von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene sogenannte Larvicide. Dazu zählt auch Pyriproxifen. Allerdings setzen die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates Rio Grande do Sul das Insektizid vorerst nicht mehr ein.
Vor allem Brasilien betroffen
Brasilien ist mit geschätzten 1,5 Millionen Fällen das von der Zika-Epidemie am stärksten betroffene Land. Das von der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) übertragene Virus grassiert derzeit in Süd- und Mittelamerika. Nach Angaben der brasilianischen Behörden sind seit Oktober mehr als 4000 Babys mit Verdacht auf Mikrozephalie auf die Welt gekommen, 462 Fälle sind bisher bestätigt.
Der Kopf dieser Kinder ist deutlich zu klein und die Gefahr groß, dass sie geistig behindert sind oder unter neurologischen Schäden leiden werden.
(APA/AFP)