AMS-Chefin Birigt Gerstorfer ist für 2016 nicht so pessimistisch wie Finanzminister Schelling, der kurzfristig nur für jeden zehnten Flüchtling eine Arbeitsstelle sieht.
Deutlicher Unterschied zu Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP): Oberösterreichs AMS-Chefin Birgit Gerstorfer rechnet damit, dass auch 2016 rund jeder dritte als arbeitslos vorgemerkte Asylwerber einen Job erhält. "Wir fürchten uns nicht" trotz Flüchtlingsstrom, sagte sie am Dienstag in einer Pressekonferenz in Linz. Der Finanzminister meinte am Wochenende, dass "kurzfristig nur zehn Prozent" der Flüchtlinge im Arbeitsmarkt unterkommen.
Gerstorfer blickt nicht so pessimistisch in die Zukunft. Zumindest was den oö. Arbeitsmarkt angehe sei "viel in Bewegung". Zwar melden sich ständig neue anerkannte Asylwerber arbeitslos, gleichzeitig werden aber andere vermittelt. Die AMS-Chefin beschreibt nur ein kleines Negativ-Saldo am oberösterreichgischen Arbeitsmarkt: "Es kommen nur leicht mehr, als gehen". Die Asylanträge würden auch heuer nicht auf einen Schlag bearbeitet, weshalb ihrer Ansicht nach keine Massen auf einmal auf den Arbeitsmarkt drängen. Allerdings will sie nicht abstreiten, dass die "Integration von Asylberechtigten eine Herausforderung" wird. Denn die Zahl der beim AMS gemeldeten stieg von 2014 auf 2015 im Schnitt um 28 Prozent, allerdings wuchs der Anteil der Arbeitslosen um nur 14 Prozent.
2015 fanden in Oberösterreich 1.166 anerkannte Asylberechtigte eine Beschäftigung. Ende Jänner 2016 waren 2.111 vorgemerkt, ein Drittel stammt aus Syrien. "Im Durchschnitt sind Asylberechtigte mit 143 Tagen nur geringfügig länger beim AMS vorgemerkt als die Grundgesamtheit mit 131 Tagen", so die Chefin.
(APA)