Ärztekammer, Hausärzteverband und alle Oppositionsparteien stellen sich hinter Gernot Rainer.
Wien. Die Wiener Ärztekammer zeigte sich am Dienstag „empört“ über die Nichtverlängerung des Dienstvertrags von Asklepios-Gründer Gernot Rainer. Kammerpräsident Thomas Szekeres sicherte Rainer „volle Unterstützung“ in rechtlicher und finanzieller Hinsicht zu und forderte von der Führung des Krankenanstaltenverbunds (KAV), ihm eine fixe Anstellung anzubieten.
Die Rathausopposition stellt sich ebenfalls hinter den Lungenfacharzt: Die Wiener ÖVP ortet eine politisch motivierte Quasikündigung, die einen vorläufigen Höhepunkt des Missmanagements im KAV darstelle. Dieses Vorgehen sei „eine unglaubliche Dreistigkeit“. Auch die Neos finden es „unerträglich“, wie die Stadt Wien den Gewerkschaftsgründer vor die Tür setze.
Die FPÖ fordert – ebenso wie der Österreichische Hausärzteverband – Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) auf, der „Entfernung“ Rainers entgegenzutreten. Die Vorgehensweise des KAV erinnere an DDR-Methoden.
Oberhauser selbst, früher ÖGB-Vizechefin, verwies am Dienstag vor dem Ministerrat lediglich auf die Kommission, in der die Entscheidung getroffen wurde. Sie selbst habe keinerlei Möglichkeiten, dies zu prüfen. (kb)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.02.2016)