Bombardier streicht 7000 Jobs - Österreich geringfügig betroffen

DEU Deutschland Nordrhein Westfalen Rheine 06 12 2015 Bahnhof Rheine Regionalexpress Zug von
DEU Deutschland Nordrhein Westfalen Rheine 06 12 2015 Bahnhof Rheine Regionalexpress Zug vonimago/Rüdiger Wölk
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In den nächsten zwei Jahren soll beim Zug- und Flugzeugbauer ein deutlicher Stellenabbau erfolgen. Auch am Standort in Wien-Donaustadt sollen Stellen gekürzt werden.

Der kanadische Zug- und Flugzeugbauer Bombardier streicht in den nächsten zwei Jahren weltweit 7000 Arbeitsplätze, davon allein 3200 bei der in Deutschland ansässigen Zugsparte. Das kündigte der Konzern am Mittwoch in Montreal an. Auch Jobs in Österreich, wo das Unternehmen am Standort in Wien-Donaustadt etwa 550 Mitarbeiter beschäftigt, werden vom Abbau "geringfügig" betroffen sein, so Bombardier-Sprecher Immo von Fallois. Die genau Zahl der Stellen konnte auf Anfrage der "Presse" vorerst nicht genannt werden.

In Deutschland entwickelt und baut Bombardier in Hennigsdorf, Görlitz, Bautzen, Braunschweig, Kassel, Mannheim und Siegen Züge, Straßenbahnen und Lokomotiven. Wie stark die deutschen Standorte vom Stellenabbau betroffen sind, wollte ein Sprecher nicht sagen.

Umsatz brach deutlich ein

Mit der Maßnahme werde die Stellenzahl an den Bedarf angepasst, hieß es zur Begründung. 2016 werde jedenfalls ein Jahr des Übergangs, sagte Vorstandschef Alain Bellemare. Der Konzern müsste wieder wettbewerbsfähiger werden. Die Zugsparte Bombardier Transportation hatte 2014 weltweit 39.700 Beschäftigte.

Im Schlussquartal 2015 brach der Umsatz um knapp 16 Prozent auf fünf Milliarden Dollar ein. Der Verlust wurde zumindest deutlich reduziert. Für dieses Jahr prognostiziert Bombardier einen Umsatz von 16,5 bis 17,5 Milliarden Dollar. 2015 waren es 18,2 Mrd. Dollar. Das operative Ergebnis (Ebit) soll sich dieses Jahr auf 200 bis 400 Mio. Dollar belaufen - vergleichsweise wenig für Unternehmen dieser Größenordnung.

Auch Zugsparte schrumpfte

Der Umsatz der Zugsparte schrumpfte nach Angaben vom Mittwoch im vergangenen Jahr um 1,3 Milliarden auf 8,3 Milliarden US-Dollar (7,4 Milliarden Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank leicht von 469 Millionen auf 465 Millionen Dollar. Der Konzern hatte schon in den vergangenen Jahren immer wieder Stellen gestrichen.

Hoffnung setzt das Management in die neuen Flugzeuge der C-Serie. Air Canada unterzeichnete am Mittwoch eine Absichtserklärung zum Kauf von bis zu 75 Jets vom Typ CS300. Diese sind zu Listenpreisen rund 3,8 Mrd. Dollar wert. Sie sollen von 2019 an ausgeliefert werden. Das neu entwickelte Flugzeug ist deutlich teurer und kommt viel später als ursprünglich geplant.

Neue Straßenbahnen kommen 2018

In Wien befindet sich laut Firmen-Homepage ein Kompetenzzentrum für den Geschäftsbereich Straßen- und Stadtbahnen, das Fahrzeuge für die ganze Welt entwickelt und fertigt. Bombardier Wien liefert auch die neuen Straßenbahngeneration der Bundeshauptstadt. Ab 2018 sollen die ersten "Flexity"-Züge durch Wien rollen. Sie unterscheiden sich optisch kaum von den bisherigen ULF-Garnituren von Siemens. Auf den zweiten Blick fallen aber doch einige Unterschiede auf. So gibt es etwa mehr Platz für Kinderwagen und Rollstühle, allerdings eine Tür weniger pro Bim.

(APA/dpa/red.)

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