Google und WhatsApp unterstützen Apple im Streit mit FBI

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"Wir dürfen diesen gefährlichen Präzedenzfall nicht zulassen" erklärt WhatsApp-Gründer Jan Koum und auch Sundar Pichai verurteilt das Vorgehen der US-Regierungen.

Apple widersetzt sich nach wie vor den Anweisungen eines Richters, das Smartphone des San-Bernardino-Schützen zu entschlüsseln. Am Mittwochabend erklärte Edward Snowden via Twitter, dass das Schweigen Googles ein Zeichen sei und man sich für eine Seite entschieden hätte, aber es sei nicht die der Bevölkerung. Doch nun bekommt Apple in seiner Kraftprobe mit US-Behörden Unterstützung aus den Chefetagen von Google und WhatsApp. Google-Chef Sundar Pichai warnte, die Forderung an ein Unternehmen, das Hacken von Geräten und Daten seiner Kunden zu ermöglichen, "könnte ein besorgniserregender Präzedenzfall werden" und die Privatsphäre von Nutzern verletzen.

Er hoffe auf eine bedachte und offene Diskussion zu dem Thema, schrieb Pichai in einer Serie von Tweets in der Nacht zum Donnerstag.

"Gefährlicher Präzedenzfall"

Der Gründer des Kurzmitteilungsdienstes WhatsApp, Jan Koum, stärkte Apple-Chef Tim Cook noch unmissverständlicher den Rücken. "Wir dürfen diesen gefährlichen Präzedenzfall nicht zulassen", betonte er in einem Facebook-Eintrag. Heute gehe es um die Freiheit. WhatsApp wurde vor rund zwei Jahren für 19 Milliarden Dollar von Facebook übernommen, Koum führt den Dienst weiter.

Apple-Chef Tim Cook kündigte am Mittwoch an, das Unternehmen werde sich gegen die gerichtliche Anordnung wehren, dem FBI das Entsperren des iPhones eines toten Attentäters zu ermöglichen. Würde Apple die geforderte Software entwickeln, entstünde damit auch generell eine "Hintertür" ins iPhone, argumentiert Cook. Der Fall könnte politisch heikel für Apple werden: Es geht um das Telefon von Syed Rizwan Farook, der gemeinsam mit seiner Frau Anfang Dezember 14 Menschen im kalifornischen San Bernardino erschoss.

(APA/DPA/Red. )

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