Konsumentenschützer: VW geizt mit Entschädigungen

File picture of guests standing next to a Volkswagen logo at the stage of the company at the 16th Shanghai International Automobile Industry Exhibition in Shanghai
File picture of guests standing next to a Volkswagen logo at the stage of the company at the 16th Shanghai International Automobile Industry Exhibition in ShanghaiREUTERS
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Abgasaffäre. Die deutschen Verbraucherzentralen sind mit dem Verhalten von VW unzufrieden. Offenbar hat man Lust am "Roulette-Spiel".

Der Chef des deutschen Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller, wirft Volkswagen im Abgasskandal eine Benachteiligung deutscher Betroffener vor. Während in den USA bereits Entschädigungen angeboten wurden, gibt es diese in Deutschland und Europa bisher nicht - eine solche "Ungleichbehandlung" von Kunden sei "weder zeitgemäß noch verbraucherfreundlich", so Müller laut "Handelsblatt".

„In einer vergleichbaren Situation würde es kein Lebensmittelkonzern wagen, derart mit Informationen und Entschädigungsangeboten zu geizen, wie es VW gerade tut", befand Müller in der Freitagsausgabe. Insgesamt sei das Verhalten des Konzerns seit Bekanntwerden des Skandals "sehr enttäuschend".

VW, aber auch andere Konzerne, hätten Lust am "Roulette-Spiel", sagte Müller dem "Handelsblatt". Sie versuchten, "Grenzen auszuloten - die gesetzlichen wie auch unsere". Dabei hofften die Unternehmen offenbar, "dass sie nicht erwischt werden".

Elf Millionen Fahrzeuge manipuliert

Der Volkswagen-Konzern hatte zugeben müssen, dass weltweit bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen mehrerer Marken eine Manipulationssoftware eingesetzt wurde, die den Stickoxidausstoß im Testbetrieb zu niedrig auswies. In mehreren Ländern laufen deswegen Ermittlungen gegen den Konzern.

In Südkorea wurde am Freitag im Zusammenhang mit dem Skandal Büros von Volkswagen durchsucht. Ermittler beschlagnahmten an verschiedenen Standorten in der Hauptstadt Seoul Festplatten und Unterlagen, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Auch Wohnräume von Managern wurden durchsucht. Als Grund führte das Ministerium Mängel am Rückrufprogramm für die vom Abgasskandal betroffenen Autos an.

(APA/AFP)

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