Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse nennt radikale Umbrüche als Ursache für die fremdenfeindlichen Umtriebe in den gar nicht mehr so neuen Bundesländern.
Nach den jüngsten fremdenfeindlichen Pöbeleien in Sachsen hat der ehemalige deutsche Bundestagspräsident Wolfgang Thierse die Menschen im Osten als "empfänglicher für menschenfeindliche Botschaften" bezeichnet. "Hass und Gewalt sind im Osten stärker sichtbar und hörbar", sagte der SPD-Politiker in einem Interview.
Dies erkläre er sich mit den "radikalen Umbrüchen der vergangenen Jahre". "Wer in den vergangenen 25 Jahren so viele Veränderungen überstehen musste, ist offensichtlich weniger gefestigt in seinen demokratischen und moralischen Überzeugungen", sagte Thierse.
"Unverhohlene Freude" über Brand in Flüchtlingsheim
Am Donnerstagabend hatte eine pöbelnde Menge einen Bus mit ankommenden Flüchtlingen in Clausnitz, einem Ortsteil der Gemeinde Rechenberg-Bienenmühle, blockiert. In der Nacht zu Sonntag brannte in Bautzen ein ehemaliges Hotel, das ab März als Flüchtlingsunterkunft dienen sollte. Schaulustige zeigten laut Polizei "unverhohlene Freude" und behinderten die Löscharbeiten
(APA/AFP)