Berichten zufolge soll noch heute ein Charterflugzeug 120 Afghanen nach Kabul bringen. Berlin erhofft sich davon Signalwirkung.
Thomas de Maiziere hatte es angekündigt: Deutschland werde Afghanen zurückschicken, sagte der Innenminister Anfang Februar. Es gebe dort „viele sichere Gebiete“. Und überhaupt: Afghanische Flüchtlinge würden die Zukunft ihres Landes verraten.
Nun soll noch heute, Dienstag, ein Flugzeug abheben, das rund 120 Afghanen in ihre Heimat zurückbringt. Das berichtet „Spiegel Online“. Der Charterflieger von Frankfurt am Main nach Kabul wird demnach von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) organisiert. Freilich auf Betreiben des Innenministers.
Denn de Maiziere hatte die Bundesländer vor wenigen Wochen aufgerufen, unverzüglich ausreisepflichte Afghanen "zur Rückkehr/Rückführung" anzumelden, "damit noch in diesem Monat mindestens ein Flug nach Afghanistan mit zurückkehrenden afghanischen Staatsangehörigen durchgeführt werden kann". Das scheint nun erfüllt. Zehn Bundesländer beteiligen sich.
"Freiwillige Heimkehr"
Eine IOM-Sprecherin betonte gegenüber „Spiegel Online“, dass die Heimkehr auf freiwilliger Basis stattfinde und es sich die betroffenen Afghanen auch noch anders überlegen könnten. Das dürfte damit zusammenhängen, dass Afghanistan erstens nicht als sicheres Herkunftsland gilt und zweitens die afghanische Regierung gegenüber De Maiziere erklärt haben soll, nur freiwillige Rückkehrer aufzunehmen. Berlin erhofft sich von dem Flug dennoch Signalwirkung.
Afghanen geraten beim Versuch, den Flüchtlingsstrom nach Europa einzudämmen, zunehmend in den Fokus. Wie „Die Presse“ berichtete, gibt es einen Einreisestopp für Afghanen auf der Balkan-Route.
--> Bericht auf "Spiegel Online"
(red.)