Studenten fürchten Stress

„Bildung zwanglos selbstbestimmt“: Proteste gegen die UG-Novelle vor der Uni Wien

WIEN (s.f.). „Geld für Bildung statt für Banken“: Mit Transparenten „bewaffnet“ protestierten am Mittwoch ein paar Dutzend Studenten vor der Uni Wien gegen die geplante Universitätsgesetz-Novelle. Vertreter der neuen (mehrheitlich links-grün regierten) Hochschülerschaft sprechen von einem „Kuhhandel“ im Parlament. Die Studenten fühlten sich von den Verhandlungen ausgeschlossen.

Die Zugangsbeschränkungen (gemeint ist die geplante Studieneingangsphase) seien diskriminierend, weil sie soziale Hürden aufbauten, statt sie abzubauen. Außerdem, so die Demonstranten, verursachen diese „Stau“ und zusätzlichen Stress an den Unis. Strikt abgelehnt werden auch zusätzliche Bedingungen (neben dem erfolgreichen Abschluss eines Bachelorstudiums) für die Zulassung zum Masterstudium. Es gebe ausreichend Plätze.

Die Studenten befürchten eine „Ökonomisierung des Bildungssystems“, die das Entstehen von Eliten und „Lernfabriken“ fördere, in denen „gedankenlose Arbeitsmaschinen“ geschaffen würden. Arbeitslosigkeit, so ihre Meinung, sei nur durch Investitionen in Bildung zu bekämpfen.

Gegen Konkurrenzdruck

Der Wunsch der Studentenvertreter ans Christkind: individuellere Bildungsmöglichkeiten ohne Konkurrenzdruck und Stress – „Bildung zwanglos selbstbestimmt“, wie in großen Lettern auf einem Pappschild zu lesen war.

Abgesehen davon wünscht sich die Hochschülerschaft eine andere Zusammensetzung des Senats mit mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten der Studenten. Befürchtet wird eine zu starke Einflussnahme von Politik und Wirtschaft auf die Universitäten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.07.2009)

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