Laut UN-Generalsekretär Ban Ki-moon kam es zu einigen Zwischenfällen. Die Waffenruhe sei aber nicht gefährdet. Gegenteiliger Meinun gist man bei der gemäßigten syrischen Opposition.
Die Waffenruhe in Syrien wurde auch an Tag drei weitgehend befolgt. "Wir haben einige Vorfälle registriert, im Großen und Ganzen aber hält die Beendigung der Feindseligkeiten", sagte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon am Montag in Genf. Eine Meinung, die die gemäßigte syrische Opposition nicht teilt. In einer Mitteilung erklärte man das bevorstehende Aus. "Wir haben es nicht mit einer Verletzung der Feuerpause zu tun, sondern mit einer kompletten Annullierung", erklärte Asaad al-Subi gegenüber dem Fernsehsender Al-Arabija al Hadath.
Die gemäßigte syrische Opposition hatte am Sonntag bei der UNO Beschwerde gegen die Regierung von Machthaber Bashar al-Assad eingelegt, der sie Verstöße gegen die Waffenruhe vorwarf. Das mit Assad verbündete Russland wiederum warf den moderaten Rebellen und islamistischen Gruppierungen insgesamt neun Brüche der Waffenruhe vor.
Widersprüchliche Aussagen
Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte beschossen Aufständische am Montag ein von den Assad-Truppen gehaltenen Stadtteil von Aleppo. Russische Kampfjets sollen eine von den Rebellen dominierte Ortschaft im Süden des Landes angegriffen haben. Auch Deir Essor, in dem der IS die Kontrolle hat, soll von zehn Bomben getroffen worden sein. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien, ihre Angaben sind kaum unabhängig zu überprüfen.
Rettungskräfte in Aleppo berichteten indes, es seien seit Beginn der Waffenruhe in der Nacht zum Samstag praktisch keine Verletzten mehr in Krankenhäuser gebracht worden.
Türkei greift IS-Stützpunkte an
Die Türkei schoss am Montag erstmals dutzende Artilleriegeschosse auf mutmaßliche Stellungen der IS-Miliz, wie die Nachrichtenagentur Dogan berichtete. Die Angriffe seien mit der internationalen Anti-IS-Koalition unter Führung der USA abgesprochen gewesen. 50 bis 60 Geschosse erreichten demnach Ziele im Norden der Provinz Aleppo.
Die Waffenruhe ist zunächst für zwei Wochen vorgesehen. Davon ausgenommen sind Jihadistengruppen wie der IS, die Al-Kaida-nahe Al-Nusra-Front und mit ihr verbündete islamistische Milizen. Wenn die Feuerpause weiter weitgehend Bestand hat, will der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura für kommenden Montag neue Friedensgespräche ansetzen.
(APA/AFP)