Bleiben Sie bitte zu Hause

Spott und Häme in den sozialen Medien waren der Innenministerin sicher. Und in der Tat:

Das Layout der Plakate (vor allem jener auf Deutsch), die Johanna Mikl-Leitner gestern präsentiert hat, erinnert durchaus an den gängigen FPÖ-Werbestil. Allerdings sind diese Plakate auch nicht für das Inland gedacht (wobei ein wenig Effekthascherei beim heimischen Wahlvolk schon inkludiert sein dürfte), sondern für Länder wie Afghanistan oder die Maghreb-Staaten.

Menschen, die von dort nach Europa aufbrechen wollen, soll rechtzeitig klargemacht werden, dass sie das am besten bleiben lassen sollen. Im Internet, im Fernsehen, in Zeitungen, auf Bussen soll diese Botschaft nun mit Slogans wie „Asyl nur befristet“, „Bei wirtschaftlichen Gründen gibt es kein Asyl in Österreich“ oder „Ohne Einkommen kein Familiennachzug“ – in der jeweiligen Landessprache – verbreitet werden. Das alles steht unter dem Generalmotto „Schlepper lügen“.

Im Vorjahr hat das Innenministerium eine ähnliche Info-Kampagne im Kosovo gestartet. Diese hat funktioniert. Ob das nun wieder so sein wird? Man weiß es nicht. Einen Versuch ist es jedenfalls wert. Denn es ist allemal besser, vor falschen Hoffnungen zu warnen, als diese dann enttäuschen zu müssen.

E-Mails an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.03.2016)

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