Salzburg: Heer verkauft Teile der Schwarzenberg-Kaserne

Haupteinfahrt der Schwarzenberg-Kaserne
Haupteinfahrt der Schwarzenberg-KaserneAPA
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Der Mindestpreis für das Grundstück beträgt 27,1 Millionen Euro. Was mit dem dort befindlichen Containerdorf für Flüchtlinge geschieht, ist offen.

Das Bundesheer hat am Donnerstag einen Teil der Schwarzenberg-Kaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau) zum Verkauf ausgeschrieben. Der Mindestkaufpreis für das 112.000 Quadratmeter große Grundstück beträgt 27,1 Millionen Euro, die Angebotsfrist endet am 13. Mai 2016. Mit insgesamt 240 Hektar Grundfläche wird die Kaserne aber auch nach dem Verkauf die größte in Österreich bleiben.

Wie die mit der Veräußerung beauftragte Maklergesellschaft SIVBEG (Strategische Immobilien Verwertungs- Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft) per Aussendung mitteilte, befindet sich das Grundstück am südwestlichen Rand der Schwarzenberg Kaserne und grenzt unmittelbar an das Siedlungsgebiet von Wals. Das Areal ist derzeit als "Bauland - Sonderfläche Kaserne" gewidmet und wurde vom Bundesheer überwiegend als Lager- und Parkplatzfläche genutzt. Im südlichen Bereich stehen sechs KFZ-Werkstättengebäude, mehrere kleine Lagergebäude und zwei Garagen. Daneben gibt es dichten Baum-und Strauchbestand im östlichen Teil, der mit unbefestigten Wegen durchzogen ist. Sie waren Teil der Fahrschulstrecke und des Übungsgeländes.

Containerdorf für 220 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Am Gelände der Schwarzenberg-Kaserne steht momentan auch ein Containerdorf des Innenministeriums für 220 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Die Fläche, auf der sich die Container befinden, sei von dem Verkauf mitbetroffen, erklärte der Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck. Derzeit sei noch offen, was im Verkaufsfall mit dem Containerdorf geschieht. Der Zeitdruck für eine Lösung ist derzeit allerdings noch nicht sehr groß. Die Angebotsfrist endet erst Mitte Mai, bis der Verkauf durch ist, wird es noch dauern.

Die Schwarzenberg-Kaserne hat durch den Sparkurs beim Österreichischen Bundesheer und der Schaffung eines Industrie- und Gewerbeparks in Siezenheim in den vergangenen Jahren beträchtlich an Fläche verloren. Die SIVBEG wurde eigens für die Verkäufe der Liegenschaften des Heeres gegründet. Eigentümer sind das Verteidigungsministerium (55 Prozent) und die Bundesimmobiliengesellschaft (45 Prozent).

"1000 Wohnungen wären möglich"

Der Bürgermeister von Wals-Siezenheim, Joachim Maislinger, sah dem Kasernen-Verkauf am Donnerstag gelassen entgegen. "Grundvoraussetzung für die Gemeinde ist allerdings die Verkehrsanschließung an das neue Gebiet. Darauf wurde in der Ausschreibung nur unzureichend hingewiesen." Zugleich starte in wenigen Tagen ein Gemeindeentwicklungsprozess, dessen Ergebnis er abwarten wolle. "Auf der verkauften Fläche wären 1000 Wohnungen möglich, wir haben derzeit aber nur Bedarf an rund 100 Wohnungen."

Detail am Rande: Wals-Siezenheim ist schon länger auf der Suche nach einer Fläche für einen neuen Friedhof.

(APA)

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