Steuervermeidung: Facebook lenkt ein

FILES-SWEDEN-FACEBOOK-DATA-CENTER-SERVERS
FILES-SWEDEN-FACEBOOK-DATA-CENTER-SERVERS(c) APA/AFP/JONATHAN NACKSTRAND
  • Drucken

Das US-Unternehmen will künftig mehr Einnahmen in Großbritannien versteuern.

London.Facebook schränkt eigenen Angaben zufolge seine Strategien zur Steuervermeidung in Großbritannien ein. Das Unternehmen wolle Einnahmen von britischen Werbekunden künftig direkt im Land besteuern lassen, kündigte es am Freitag an. Bisher wurden diese Einnahmen über Irland abgerechnet, was deutlich weniger Abgaben bedeutete.

Ob Facebook nun auch mehr Steuern in Großbritannien zahlen wird, ist fraglich. Dazu müsste das Unternehmen oder die britische Finanzbehörde HMRC nämlich entscheiden, dass in dem Land auch höhere Gewinne erwirtschaftet wurden. 2014 hatte Facebook lediglich 4327 Pfund (3970 Euro) Steuern an den britischen Staat überwiesen.

Facebook steht wie andere Großkonzerne wegen Steuervermeidung in der Kritik. Häufig zahlen die Firmen wegen günstiger Steuerdeals mit Behörden wie etwa in Luxemburg oder Irland nur minimale Abgaben auf in der EU erzielte Gewinne.

„Google-Steuer“ eingeführt

Um dagegen vorzugehen und auf die öffentliche Empörung zu reagieren, hat die Londoner Regierung im Vorjahr eine Steuer auf umgeleitete Gewinne eingeführt. Sie ist als „Google-Steuer“ bekannt. Kritiker bezeichnen sie aber als zahnlosen Tiger. Google hat sich im Jänner mit den britischen Behörden auf eine Steuernachzahlung von 130 Mio. Pfund (168 Mio. Euro) geeinigt. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

International

Steuer: Google steht in London am Pranger

Der Internet-Gigant aus den USA muss sich nach einem Steuer-Deal mit dem britischen Fiskus einer Parlamentsanhörung in London stellen. Die Empörung über eine moderate Steuernachzahlung ist groß.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.