Sarkozy warnt Israel vor Atomschlag gegen den Iran

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Im Atomstreit mit dem Iran meint der französische Präsident: "Ein einseitiger Angriff wäre eine absolute Katastrophe." Die G8 hatte den Iran ultimativ zur Rückkehr auf den Verhandlungstisch aufgefordert.

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat Israel aufgefordert, von einem Atomschlag gegen den Iran abzusehen. "Ein einseitiger Angriff wäre eine absolute Katastrophe", warnte Sarkozy am Donnerstag vor Journalisten am Rande des G-8-Gipfels in L'Aquila. "Israel sollte wissen, dass es nicht alleine dasteht und sollte in Ruhe verfolgen, was passiert."

Zugleich betonte Sarkozy, dass dem Westen im Streit um das iranische Atomprogramm die Geduld langsam ausgehe. "Seit sechs Jahren haben wir unsere Hand ausgestreckt und gesagt, stoppt Euer Atomwaffenprogramm. Wollen sie nun Diskussionen oder wollen sie keine? Wenn nicht, dann wird es Sanktionen geben", sagte er.

Zuletzt gab es wieder vermehrt Spekulationen, Israel könnte einen Atomangriff auf den Iran vorbereiten. Anlass waren Äußerungen von US-Vizepräsident Joe Biden, wonach Israel das souveräne Recht habe, selbst zu entscheiden, was in seinem besten Interesse sei.

Obama weist Rückendeckung der USA zurück

US-Präsident Barack Obama hatte schon am Dienstag mit deutlichen Worten Mutmaßungen über eine Rückendeckung der USA für einen israelischen Angriff auf den Iran zurückgewiesen. Er bevorzuge in der Iran-Frage den diplomatischen Weg, meinte er.

Die G8, die sieben führenden Industrienationen (USA, Kanada, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien) und Russland, hatten den Iran auf ihrem Gipfel bereits ultimativ zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert. Bis September sei man bereit, Verhandlungen eine Chance zu geben, hatte Sarkozy gesagt. "Wenn es bis dahin keine Fortschritte gibt, werden wir Entscheidungen treffen müssen." Der Iran lehnte fast zeitgleich einen Verzicht auf sein Atomprogramm, hinter dem der Westen auch ein Atomwaffenprogramm sieht, ab.

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