Reaktionen zu Harnoncourt-Tod: Ausnahmekünstler, Unersetzbarer

"Harnoncourt gehörte zu den bedeutendsten Musikern der Gegenwart", sagte Kulturminister Ostermayer in einer ersten Stellungnahme.

"Mit Nikolaus Harnoncourt verliert Österreich einen Ausnahmekünstler und eine große Persönlichkeit, die wie keine andere die Kultur in diesem Land über Jahrzehnte prägte", hieß es am Sonntag in einer ersten Stellungnahme von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ). "Harnoncourt gehörte zu den bedeutendsten Musikern der Gegenwart."

Ostermayer würdigte den verstorbenen Dirigenten als "Enthusiast und Musikvermittler, er war ein Mensch mit Humor und musikalischem Forscherdrang, der sich nicht scheute, neue Wege zu beschreiten. Er war ein Künstler, der Altes auf geniale Weise in die Gegenwart transportierte. Mit bahnbrechenden Interpretationen eröffnete er für das Publikum die Möglichkeit des Originalen, ohne dabei antiquiert zu wirken. Nikolaus Harnoncourt hinterlässt eine schmerzvolle Lücke in der Welt der Musik und bei all jenen, denen er nahe stand."

"Ein Exempel für uns alle"

Dirigent Franz Welser-Möst zeigte sich von der Nachricht über das Ableben von Nikolaus Harnoncourt tief getroffen: "Der Interpret, der unsere Welt mehr als jeder andere der letzten 50 Jahre geprägt hat, ist nicht mehr", so Welser-Möst in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Seine unerschütterliche Kreativität ist ein Exempel für uns alle. Das Wort Verlust drückt nicht aus, was ich empfinde."

"Die Welt hat einen Unersetzbaren verloren", hieß es in einem kurzen schriftlichen Statement von styriarte-Intendant Mathis Huber gegenüber der APA. "Es bleibt uns der Blick zurück auf unermessliche Geschenke, die Nikolaus Harnoncourt den Musikfreunden gemacht hat. Und es bleibt uns der Trost, dass er jetzt seinem Mozart und seinem Bach jene Fragen stellen kann, die auch er bis jetzt nicht beantworten konnte."

"Unersetzlicher Verlust"

Für Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) verliert Österreich "einen Ausnahmekünstler, der die heimische klassische Musik entscheidend geprägt hat".

Bundespräsident Heinz Fischer, den die Nachricht vom Ableben des Dirigenten Nikolaus Harnoncourt in Kolumbien erreichte, zeigte sich tief erschüttert: "Er war ein konsequenter Erneuerer der Musik, indem er den Weg zu den Quellen des musikalischen Schaffens suchte und auch fand. Er war ein großartiger Dirigent und ein Lehrer für mehrere Musikgenerationen."

"Der Tod von Nikolaus Harnoncourt bedeutet einen unersetzlichen Verlust für das österreichische und internationale Musikleben" so Fischer laut einer Aussendung der Präsidentschaftskanzlei.

Trauer und Bestürzung zeigte auch Roland Geyer, Intendant des Theaters an der Wien, wo heute auf eine über zehn Jahre währende intensive Zusammenarbeit zurückgeblickt wurde: "Ich bin unendlich dankbar für den Austausch und die Begegnung mit Nikolaus Harnoncourt, die sowohl künstlerisch wie menschlich ganz außergewöhnlich für mich war."

"Prägende Persönlichkeit"

"Nikolaus Harnoncourt war einer der größten Dirigenten unserer Zeit. Die internationale Musikwelt verliert eine ihrer prägenden Persönlichkeiten der vergangenen Jahrzehnte und der ORF einen langjährigen Partner, mit dem gerade auch in den letzten Jahren viele unvergessliche Projekte realisiert werden konnten", würdigte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz den Dirigenten.

"Ich bin tief betroffen vom Tod Nikolaus Harnoncourts, dessen musikalische Zugänge mich bereits als jungen Musikliebhaber sehr beeindruckten und bei mir große Bewunderung auslösten. Nicht nur unserer Generation hat er die Ohren geöffnet und uns dazu gebracht, Barockmusik 'anders' zu hören", äußerte sich heute Staatsoperndirektor Dominique Meyer zum Ableben des großen österreichischen Dirigenten.

(APA)

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