Frankreich kennt nun die Identität der Jihadisten, die in einem Salzburger Flüchtlingslager mit falschen syrischen Pässen festgenommen wurden.
Paris. Einen Monat nach den Anschlägen in Paris vom 13. November 2015 wurden in einem Salzburger Flüchtlingslager zwei Männer mit falschen syrischen Pässen festgenommen; die französischen Behörden verdächtigten sie, mit den Paris-Attentätern zu tun zu haben („Die Presse“ berichtete). Doch bisher kannte man die Identität der Männer, die sich Faisal A. und Fozi B. nannten, nicht. Frankreichs Inlandsgeheimdienst stellte sie nun fest, wie die Zeitung „Le Monde“ am Mittwoch berichtete.
Faisal A. heißt in Wirklichkeit Muhammad U. und ist ein 22-jähriger Pakistani. Ein ausländischer Geheimdienst kennt ihn laut „Le Monde“ als Sprengmeister im Dienst zweier pakistanischer, al-Qaida nahestehender Jihad-Gruppen: Lashkar-e-Jhangvi und Lashkare-Toiba. Der zweite Terrorverdächtige, der sich im Verhör Fozi B. nannte, heißt Adel H., ist Algerier und 28 Jahre alt. Er soll sich im Februar 2015 dem IS angeschlossen haben.
Beide Männer waren am 3. Oktober auf der griechischen Insel Leros angekommen, mit einer Gruppe von 199 Migranten, unter denen sich auch die Attentäter vom Stade de France befanden. Unklar ist noch, ob sie den im 18. Arrondissement von Paris geplanten, aber nicht verwirklichten Anschlag hätten ausführen oder in einem anderen EU-Land hätten zuschlagen sollen. (sim)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.03.2016)