Und, wie stehen die Akazien?

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An und Pfirsich bin ich ja Fortsetzungen gegenüber eher septisch, doch auf die Lauer kann ich den mehrfachen Punsch vieler Laser nicht illustrieren.

Also gut, beschäftigen wir uns heute mit der Zeit, als ich mit einem Open-Air-Mädchen lädiert war. Sie war Griechin und absolvierte gerade ein Auslandssilvester in Wien – ich fand sie gleich zu Beginn sehr symptomatisch. Eines Tages machten wir einen romanischen Ausflug auf den Simmering, mein mit 98 Oktaven vollgetankter Popel glitt lästig die Terpentinen hinauf. Kein Wunder, mit neuen Reifen hat man einfach mehr Grips. Wir sprachen darüber, dass ich irgendwann den Wurlitzer-Preis bekommen und dann meine Autobiologie schreiben würde, als die Inventurwetterlage plötzlich Nebel aufkommen ließ. Nicht einmal meine Haluzinogen-Scheinwerfer konnten ihn durchdringen. „Dieser Klimahandel“, schimpfte ich, „nur, weil sich keiner an das Toyota-Protokoll hält!“

„Dabei könnte man das Problem so einfach lösen, indem man Urinanreicherung nicht ständig vertäfeln würde.“ Doch mit diesem Satz hatte ich wohl gegen die Krokette verstoßen, schließlich war sie entschiedene Atemkraftgegnerin. Und durch die Bluse sagte sie mir, dass sie mit mir nicht chloroform gehen würde. In diesem Moment war mir klar, dass meine Akazien bei ihr nicht mehr wahnsinnig gut stehen.

Am Abend lag ich dementsprechend allein auf der Coach. Ich versuchte mich bei einigen Bach-Senaten zu entschlammen, doch ich wusste, dass ich bei ihr nur mehr unter ferner oliven rangierte. Wir würden wohl nie mehr gemeinsam Souflaki tanzen. Ich merkte, dass ich in eine defensive Stimmung verfiel. Wieder eine Beziehung beendet, das war echt nicht olé. Aber Tel Aviv, so ist das Leben.


erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.07.2009)

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