Neue Oberstufe: Aufschub doch nicht nur für AHS

Die Presse
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Auch die berufsbildenen mittleren Schulen (BMS) dürfen die Umstellung auf die neue Oberstufe um bis zu zwei Jahre verzögern. Die BHS nicht.

Das Bildungsministerium hat gestern, Mittwoch, ein zweites Mal eingelenkt: Neben den Gymnasien dürfen nach Kritik nun auch die berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) – also etwa die Handelsschule und diverse Fachschulen – die Umstellung auf die neue Oberstufe um bis zu zwei Jahre verzögern. Das gab das Bildungsressort nach einem Treffen mit Gewerkschaftsvertretern bekannt.

Die neue Oberstufe, mit der das Sitzenbleiben weitgehend abgeschafft wird, wird es an AHS und BMS damit erst im Herbst 2019 flächendeckend geben. Lediglich an berufsbildenden höheren Schulen (BHS) ist sie schon ab Herbst 2017 für alle verpflichtend. Das liege daran, dass von den BHS kein Wunsch zur Verschiebung kam, heißt es aus dem Ministerium. Das mag damit zusammenhängen, dass die derzeit rund 200 Schulversuchen zur neuen Oberstufe meist an BHS stattfinden.

Bei der Möglichkeit des späteren Beginns habe man auch dem Umstand Rechnung getragen, dass BMS- Absolventen am Arbeitsmarkt wieder besser positioniert werden müssten. "Dazu werden neue Formen der Abschlussarbeiten und längere Betriebspraktika, die in den Lehrplan integriert werden, beitragen", betonte man weiter. Auch die Didaktik einzelner Unterrichtsgegenstände werde sehr konkret gefasst und für die Zielgruppe besser angepasst.

Elternvertreter: "Gar nicht fertig"

Die Elternvertreter begrüßten unterdessen die Verschiebung der verpflichtenden Einführung der neuen Oberstufe an den Gymnasien. Wesentliche Komponenten seien "noch nicht überall ausreichend bekannt und schon gar nicht fertig", hieß es in einer Aussendung des Bundesverbands der Elternvereine an den mittleren und höheren Schulen. Insbesondere Lehrpläne und Verwaltungssoftware, aber auch Fragen des Wiederholens von nicht bestandenen Semesterbausteinen müssten vor Start der Einführungsfrist verbessert abgeschlossen und kommuniziert werden. Ganz grundsätzlich müssten die Schulpartner in laufende Detail- und Umsetzungsplanungen eingebunden werden.

(j.n./APA)

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