Syrische Kurden rufen autonome Region aus

Konferenz in Syrien
Konferenz in Syrien APA/AFP/DELIL SOULEIMAN
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Der Plan für ein "föderales System" wurde trotz des massiven Widerstands der Türkei bestägt.

Der Konflikt zwischen der Türkei und den Kurden droht sich nun noch mehr zuzuspitzen: Die syrischen Kurden und ihre Verbündeten haben eine autonome Region im Norden des Bürgerkriegslandes ausgerufen. Der Plan für ein "föderales System" sei bestätigt worden, sagte Kurdensprecher Idriss Nassan einer Presse-Agentur. Das Autonomiegebiet soll auch drei bereits existierende Selbstverwaltungen in Nordsyrien einschließen.

Die türkische Regierung hatte wiederholt gedroht, dass sie einen Kurdenstaat in Nordsyrien nicht dulden werde.

Bestimmende politische Kraft in der Region ist die syrisch-kurdische Partei der Demokratischen Union (PYD). Sie ist der syrische Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei. Die PYD kontrolliert weite Gebiete im Norden Syriens und führt diese faktisch bereits autonom.

Kreise nahe der kurdischen Führung hatten betont, dass es sich um eine Föderation handle, nicht aber um einen eigenen Staat. Das Vorgehen sei auch keine Reaktion darauf, dass die PYD nicht zu den Genfer Syrien-Gesprächen eingeladen ist. Die Pläne für die Autonomieregion gebe es schon längere Zeit.

Das syrische Regime hatte sich ablehnend geäußert: "Jede Art von Spaltung wird ein absoluter Misserfolg", sagte der Chefunterhändler der Regierung bei den Genfer Gesprächen, Bashar Jaafari.

(APA)

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