Die Copa Cagrana wird 2017 umgestaltet. Dann soll es Grünflächen, Sportzonen, weniger Gastronomie geben. Der Stadtstrand wird heuer (vorübergehend) erweitert.
Wien. Jahrelang hat der Streit um das Gebiet gedauert, nun steht das neue Gesicht der Copa Cagrana fest. Zumindest in groben Zügen. Stadträtin Ulrike Sima (SPÖ) präsentierte am Donnerstag das Grundkonzept für die Neugestaltung des Freizeitareals an der Neuen Donau. Die Lokalszene am Wasser hatte sich in den 1980ern gebildet, geriet aber in den vergangenen Jahren in Verruf. Seitens der Stadt wurde Generalpächter Norbert Weber vorgeworfen, das Freizeitgebiet verkommen zu lassen. Was dieser bestritt – und was zu jahrelangen Streitereien vor Gericht führte, aus denen die Stadt bis jetzt als Sieger hervorging.
An der 300 Meter langen Wasserfront soll nun ein Mix aus Gastronomie, Bewegungs- und Erholungszonen entstehen. Bis zum Baubeginn 2017 wird das Ufer in diesem Sommer noch als temporärer Strand (Copa Beach) genutzt. Mit dem neuen Konzept gibt es auch einen neuen Namen. Die Donaupromenade wird von der Stadt nicht mehr Copa Cagrana, sondern CopaNeu genannt. Die Änderung des Namens hat Sima schon vor einem Jahr in die Wege geleitet.
Food Trucks für den Sommer
Wie es ihr überhaupt wichtig scheint, sich Stück für Stück von der belastenden Vorgeschichte des Areals zu distanzieren – ungeachtet der Streitereien mit Weber. Noch während die Gerichtsverfahren liefen, ließ Sima als erste Neugestaltungsmaßnahme im Sommer 2015 – auf Kosten der Stadt – zwei Lokale im direkt von der Stadt Wien verpachteten Abschnitt neu bauen. Seither steht dort ein hochwasserfestes Holzgebäude, in dem sich ein griechischisches und ein mexikanisches Restaurant befinden. Daneben liegt der Copa Beach, ein künstlicher Strandabschnitt mit Sandflächen, Liegestühlen und Sonnenschirmen. Er soll diesen Sommer auf die gesamte Länge des Uferabschnitts ausgeweitet werde.
Food Trucks, also mobile Essensstände, sollen die Besucher verköstigen. Ab 2017 startet die Neugestaltung des Areals nach dem am Donnerstag vorgestellten Entwurf. Er sieht eine Mischung aus Bebauung, teils terrassierten Grünflächen zum Sitzen und Liegen sowie Zonen für Radler, Jogger oder Spaziergänger vor. Mehrere Wege werden Verbindungen zwischen den Hochhäusern auf der Donauplatte und dem Wasser schaffen. Die Stadt wünscht sich – im Gegensatz zum bisherigen saisonalen Betrieb – eine Ganzjahresnutzung. Wie die genaue Ausgestaltung der Copa Cagrana bzw. der Lokale ausschauen wird, ist noch offen. Die Detailplanungen folgen erst.
Maximal acht Restaurants
Laut Sima wird es jedenfalls höchstens acht Restaurants oder Cafés geben. Verleihstationen von Surfbrettern oder Tauchausrüstungen seien ebenfalls geplant. Die Gesamtfläche wird stufenweise entwickelt. Wann das gesamte Areal fertig sein wird, ließ Sima offen. Auch einen Kostenrahmen nannte sie nicht.
Norbert Weber gibt sich unterdessen kämpferisch und kritisiert erneut das Vorgehen der Stadt. Denn der Masterplan umfasse auch Flächen, die nach wie vor in seinem Besitz seien. „Frau Sima verfügt über Flächen, über die sie gar keine Verfügungsgewalt hat.“ Außerdem seien noch nicht alle Verfahren letztinstanzlich ausgefochten. Er sei überhaupt nicht in die Planung eingebunden gewesen. Weber versicherte aber auch, aus seiner Sicht stehe einer Lösung in Sachen Übergabe der Flächen an die Stadt nichts im Weg. Man müsse halt Gespräche führen. Abgesehen davon sind Weber die Abwicklungsmodalitäten ein Dorn im Auge. Zwar habe es für den Masterplan einen Wettbewerb gegeben, die einzelnen Flächen würden aber ohne Ausschreibung vergeben.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.03.2016)