Apollo 11: Startschuss zum Mond vor 40 Jahren

USA FILES 35TH ANNIVERSARY APOLLO 11 MOON LANDING
USA FILES 35TH ANNIVERSARY APOLLO 11 MOON LANDING(c) EPA (Nasa Files)
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Zum ersten Mal sollten Menschen den Erdtrabanten betreten. Die USA wollten damit 1969 in der Weltraum-Front des Kalten Krieges einen wichtigen Sieg gegen die im All sehr erfolgreiche Sowjetunion erringen.

Vor vierzig Jahren, am 16. Juli 1969, startete das bisher ehrgeizigste Projekt der Raumfahrt: Die NASA-Mission Apollo 11 sollte zum ersten Mal einen Menschen auf den Mond befördern. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es einen Wettlauf der Supermächte um die Vorherrschaft im Weltraum gegeben, der auch heute noch seinesgleichen sucht. Der Kalte Krieg war in vollem Gange und die Amerikaner wollten mit der Mondlandung den bis dahin extrem erfolgreichen Russen politisch und in der Öffentlichkeit die Show stehlen.

JFK ordnete Mondlandung an

Angefangen hatte alles mit dem "Sputnik-Schock". Nachdem die Sowjetunion 1957 den ersten künstlichen Satelliten in die Erdumlaufbahn geschickt hatte, bröckelte im Westen das Selbstvertrauen. Es folgten weitere Erfolge des russischen Weltraumprogramms, dem die USA immer hinterher zu hinken schienen. US-Präsident John F. Kennedy kündigte daher 1961 an, dass es das oberste Ziel der US-Raumfahrt sein sollte, eine bemannte Mondmission durchzuführen. Das NASA-Budget wurde dementsprechend massiv aufgestockt. Wissenschaftlich machte eine bemannte Mondlandung wenig Sinn: Um Gesteinsproben zu sammeln hätte auch eine unbemannte Sonde genügt.

UdSSR drohte USA zuvorzukommen

Aber auch hier beim engagierten Mondprojekt schien es fast so, als hätte die Sowjetunion die Nase vorn. Mit den Zond-Raumfähren brachte sie mit Schildkröten erfolgreich Lebewesen in eine Mondumlaufbahn - einer der Gründe, warum die NASA die Mission Apollo 8 zum Mond schickte und nicht wie ursprünglich geplant nur um die Erde kreisen ließ. Zwar gelang es den Russen, mit Raumfahrzeugen des Luna-Programms, Mondgestein zur Erde zurück zu bringen. Eine bemannte Mission wurde aber nie durchgeführt, unter anderem wegen zahlreicher technischer Probleme.

Anlehnung an Jules Verne

Apollo 11 sollte aber den Erfolg der Amerikaner im Weltall einzementieren. An Bord einer Rakete des Typs "Saturn V" starteten die drei Astronauten Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Collins Richtung Mond. Ihre Raumfähre bestand aus zwei Teilen: Dem Kommandomodul "Columbia" und der Landefähre "Eagle". Damit gelang der NASA auch eine Hommage an den Schriftsteller Jules Verne, der in seinem Roman "Von der Erde zum Mond" seine Helden mit einer Kanone namens "Columbiad" zum Mond schoss.

Mehrstufige Reise zum Mond

Um 9:32 Ortszeit hob die Rakete mit der Apollo-Crew vom Kennedy Space Center in Florida ab. Bereits 12 Minuten später erreichten sie den Orbit und umkreisten die Erde eineinhalb Mal, bevor die dritte Raketenstufe zündete und das Raumschiff auf eine Flugbahn zum Mond brachte. Eine halbe Stunde später trennte sich die Kombination aus Kommandomodul und Landefähre von der letzten Stufe der Saturn V. Die Reise bis zum Mond sollte fast vier Tage dauern.

(db)

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